Anja Beran: „Für mich ist ein Arbeiten ohne Kappzaum unvorstellbar“, schreibt Anja Beran, die seit 2002 den Rosenhof im bayerischen Rudratsried leitet, in ihrem Buch „Aus Respekt“. Für sie gehört der Kappzaum mit festem Naseneisen, das unbedingt mit Leder überzogen sein sollte, zur Grundausstattung. Die Ausbilderin bevorzugt das spanische Modell. Ein beweglicher Ring, mittig auf dem Naseneisen angebracht, sei absolut ausreichend. „Hier wird die Longe eingeschnallt, und Sie ersparen sich lästiges Umschnallen beim Handwechsel.“ Tipp der Ausbilderin: „Gerade bei Hengsten erlaubt Ihnen der Kappzaum eine sichere Kontrolle, ohne dass Sie das Pferd im Maul stören. Ich benutze den Kappzaum auch, wenn ich ein Pferd zur Korrektur bekomme, das gelernt hat, sich loszureißen, wenn es auf die Koppel geführt oder in den Hänger verladen wird. Eine stabile Longe ergänzt den Kappzaum.“

Arthur Kottas: Für den ehemaligen Oberbereiter der Wiener Hofreitschule ist der Kappzaum für die Longenarbeit unentbehrlich. „Ein guter Kappzaum ist am Nasenriemen mit drei Ringen ausgerüstet“, beschreibt er in seinem Buch „Dressur mit Arthur Kottas“. Die Longe werde in den mittleren Ring gehangen. Die äußeren können für Ausbindezügel verwandt werden. Tipp des Ausbilders: „Bei der Trense muss der Nasenriemen circa eine Handbreit über den Nüstern sitzen, damit die Atmung nicht behindert wird.“ Dasselbe gelte aber auch für den Kappzaum. Werde der Kappzaum über der Trense verwendet, sei man zu Kompromissen gezwungen, denn der Kappzaum müsse entweder über oder unter dem Nasenriemen der Trense befestigt werden.

Desmond O’Brien: „An der Spanischen Hofreitschule ist der Kappzaum Teil des täglichen Lebens“, sagt der Reitlehrer und Sattlermeister, der insgesamt 28 Jahre an der Spanischen Hofreitschule zu Wien be- schäftigt war. „Die Ausrüstung des Pferdes sollte so angepasst sein, dass sich das Pferd wohlfühlt und sich konzentrieren kann, ohne durch Schmerzen abgelenkt zu werden.“ Tipp des Ausbilders: „Auch in schwierigen Fällen hat sich das Longieren am Kappzaum bewährt. Viele ‚Problempferde‘ haben negative Erfahrungen mit dem Gebiss gesammelt. Am Kappzaum kann sich das Maul erholen, die Grundausbildung mehr oder weniger noch einmal durchlaufen werden.“

 

 

Foto: Ulrich Neddens

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