Der „Bromont Tall H2O“ von Ariat hat das Prädikat „bester Reitstiefel für jeden Tag“ hochverdient. Die Stiefel sind wasserdicht, sehr bequem und geben dem Reiter im Sattel einen stabilen Halt Text: Anna van de Kasteele | Fotos: Ilja van de Kasteele
Irgendwann möchte sie doch jeder Englischreiter haben: Lederreitstiefel. Der Wunsch danach hat mich als Jugendliche zumindest nie losgelassen. An meinem 18. Geburtstag war es dann endlich so weit: Nagelneue, lackschwarze Lederreitstiefel mit hohem Dressurbogen standen auf dem Geschenketisch. Ich konnte es kaum abwarten, mit den Stiefeln das erste Mal zu reiten. Doch schon nach wenigen Wochen wurde meine Euphorie etwas gedämpft. Ich hatte von den Stiefeln ständig Blasen an den Füßen, und besonders im Sommer war es eine elende Quälerei, aus den Dingern wieder rauszukommen. Obwohl ich die Stiefel fast jeden Tag zum Reiten anhatte, wollten sie einfach nicht weicher und bequemer werden. Das Ergebnis: Die Stiefel landeten nach einem halben Jahr in der Ecke.
Kein Einlaufen nötig Nach diesem Erlebnis habe ich mich lange Zeit nicht mehr an Reitstiefel rangetraut – bis die Ariat Stiefel in der Mein Pferd-Redaktion zum Testen eintrafen. Die schicken, schokobraunen Lederreitstiefel haben mich nicht nur optisch, sondern auch im Alltag überzeugt. Schon beim ersten Tragen waren die Stiefel, die der Hersteller als „Bromont Tall H2O“ bezeichnet, sehr bequem. Das Leder ist schön weich und schmiegt sich dank eines Elastikeinsatzes am hinteren Teil der Wade angenehm an das Bein an. Obwohl der Stiefel mir in der Schaftweite „regular“ im Knöchel- und Wadenbereich noch etwas zu groß ist, gibt er mir beim Reiten guten Halt im Steigbügel. Er unterstützt die korrekte Beinlage sehr schön, und ich habe durchweg ein gutes Gefühl. Der leicht aufgeraute Wildlederbesatz an der Innenseite der Wade sorgt zusätzlich für einen rutschfesten, sicheren Halt. Im Knöchelbereich und an den Zehen sind die Stiefel verstärkt. Ansonsten überwiegt weiches Leder, das nicht nur das Reiten, sondern auch das Laufen sehr angenehm macht. Ich würde niemandem empfehlen, in den Stiefeln eine Wanderung zu unternehmen – doch leichte Stallarbeit, Longieren, Boden- oder Handarbeit sind kein Problem. Die spezielle Duratread Sohle ist laut Hersteller besonders rutsch- und abriebfest und bietet überall einen guten Halt. Das kann ich bestätigen. Selbst Regen- und Matschwetter trotzen die schicken Braunen, die es übrigens auch in Schwarz gibt. Eine spezielle Membran, die vollnarbiges Leder mit Veloursleder als Obermaterial kombiniert, macht die Stiefel rundherum wasserdicht und unempfindlich gegen Umwelteinflüsse aller Art. Wenn sie dreckig geworden sind, lassen sie sich einfach mit einem Tuch und Wasser reinigen. Alle paar Monate freuen sie sich natürlich auch über etwas Pflege mit Lederfett oder spezieller Schuhcreme.
Tschüss, Stiefelknecht! Die Reitstiefel von Ariat sind ihren hohen Preis meiner Meinung nach wert. Das Leder ist qualitativ hochwertig, und alle Teile sind gut vernäht und verarbeitet. Nach etwa zehn Mal tragen habe ich keinerlei Verschleißerscheinungen festgestellt. Lediglich das Leder am Fuß wird etwas faltig und formt sich dem Fuß entsprechend. Das ist bei einem hochwertigen Lederreitstiefel jedoch normal und auch gut, denn dann passen die Stiefel noch besser. Der Reißverschluss wirkt ebenfalls hochwertig und ist leicht zu bedienen. Da er fast bis zur Sohle durchgeht, wird das Rein- und Rausschlüpfen zum Kinderspiel. Ein kleines i-Tüpfelchen stellt das blaugrün- beige karierte Innenfutter des Stiefels dar. Das ist nicht nur schick, sondern auch funktional. Der Hersteller verspricht, dass das Innenfutter besonders feuchtigkeitsableitend ist. Tatsächlich habe ich das Fußklima auch bei warmen Temperaturen als recht angenehm empfunden. Mein Fazit: Die „Bromont Tall H2O“ von Ariat sind wirklich schöne Allrounder. Mit den Reitstiefeln glänzen Sie nicht nur im Dressurviereck, sondern auch im Stall oder bei einem Ausritt im Regen. Im ersten Fall überzeugen die Stiefel durch ihr elegantes Aussehen, andernfalls durch ihre Bequemlichkeit und Unempfindlichkeit. (Foto: Ilja van de Kasteele)
