Was ist ein Guter Kappzaum?

„Ein guter Kappzaum macht eine präzise und genaue ein­wirkung möglich“, sagt Kirsten Jung und weist darauf hin, dass ein Kappzaum sehr individuell für das jeweilige Pferd und die Arbeit ausgewählt werden müsse.

– Wie reagiert mein Pferd auf einen schweren, wie auf einen leichten Kappzaum? Kann mein Pferd beim Verschließen des Nasenriemens noch gut kauen, und sitzt dieser trotzdem möglichst rutschfrei?

– Wie präzise kann ich mit dem Kappzaum einwirken? Wie fein antwortet mein Pferd auf meine Einwirkung?

– Wie verhält sich mein Pferd beim Anziehen des Kappzaums und während der Arbeit?

– Macht es konzentriert mit, oder zeigt es Abwehrverhalten?

TIPP: Nehmen Sie sich ausreichend Zeit, Ihrem Pferd den Kappzaum als Ausrüs- tungsgegenstand zu erklären und was Sie von ihm damit möchten. Zeigt ein Pferd eine deutliche Abneigung gegen den Kappzaum, sollten Sie gesundheitli- che Einschränkungen in Betracht ziehen: So können Zahn- und Kieferprobleme, Be- schwerden der Nebenhöhlen oder Schmer- zen im Bereich der Gesichtsnerven dafür verantwortlich sein, dass es sich gegen den Kappzaum wehrt.

 

 

Alles gut verschnallt?

PASSFORM:

– Stellen Sie zunächst die Höhe des Kappzaums ein: Das Nasenteil sollte etwa zwei Finger unterhalb des Jochbeinknochens sitzen. Ein zu hoch verschnallter Kappzaum, der zu nah an den Jochbeinen sitzt, drückt auf empfindliche Punkte, an denen Gesichts- nerven austreten. Ein zu tief verschnallter Kappzaum drückt auf den weichen Nasenknorpel, was die Atmung des Pferdes erschweren kann.

– Das Nasenstück muss gut anliegen. Achten Sie auf mögliche Lücken seitlich der Nase oder ein Dreieck über dem Nasenrücken. Das darf nicht sein. Der Kappzaum darf nicht an den Ohransätzen drü- cken. Hier liegen viele Akupunkturpunkte.

– Der Stirnriemen muss weit sein und darf nicht drücken. Kerstin Jung weist darauf hin, dass sie Kappzaum- varianten aus Nylon nicht empfehlen kann, „da diese in der Regel sehr schlecht am Kopf anliegen und daher rutschen und schwammig wirken“.

– Achten Sie auf das Material und die Verarbeitung. Schnallen dürfen nicht am Pferdekopf scheuern. Eine gute Verstellbarkeit muss gewährleistet sein.

 

VERSCHNALLEN:

– Schließen Sie zuerst den Ganaschenriemen und anschließend den Nasenriemen, um einen zu großen Druck im Genick zu verhindern.

– Der Ganaschenriemen verhindert, dass die Backenstücke in die Augen rutschen.

– Er muss fest verschnallt werden und sollte aus einem durchgehenden Lederriemen bestehen.

– Auch der Nasenriemen muss fest verschnallt werden, so dass das Nasenstück nicht verrutscht.

– Manche Modelle haben einen Kehlriemen, der keine Funktion hat. Dieser muss so locker verschnallt sein, dass eine Faust zwischen Kehle und Riemen passt. Wenn alle Riemen verschnallt sind, überprüfen Sie noch einmal, ob nichts rutscht. Bedenken Sie, dass Sie in der Regel immer nur eine Seite des Pferdes sehen und so nicht bemerken, was beim Longieren auf der äußeren Seite passiert und ob beispielsweise das äußere Backenstück ins Auge rutscht.

– Kappzäume sollten jedoch nie so eng verschnallt werden, dass ein Kauen beziehungsweise das Entspannen des Unterkiefers verhindert wird.

 

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