Text: Alexandra Koch    Foto: Adobe Stock/ raquel

Vegan leben wird für immer mehr Menschen zur bevorzugten Lebenseinstellung. Mittlerweile gibt es für Reiter durchaus praktikable und sehenswerte Alternativen zum Ledersattel, Zaumzeug und sonstiger Ausrüstung. Denn gerade hier ist das Reiten eben normalerweise alles andere als „vegan“. Wir werfen einen Blick auf den Markt und sichten auch, wie nachhaltig die Produkte sind.

Sieltec

„Der Sieltec-Trensenzaum besteht aus synthetischen Hohlgeflechten, den sogenannten Air-Ropes, die ohne Verknotung sicher verbunden und in ihrer Länge stufenlos eingestellt werden können. Das Material ist wetter- und UV-beständig, besonders leicht und höchsten Belastungen, die durch Pferde erzeugt werden können, gewachsen. Die Oberfläche ist so glatt, dass Schweiß und Dreck nicht haften bleiben, wodurch Scheuerstellen vermieden werden und die Pflege sich auf das Abspülen mit dem Wasserschlauch beschränkt“, beschreibt Dietmar Krüger von der deutschen Firma Sieltec aus dem niedersächsischen Stoetze sein veganes Produkt. Nicht nur im Bereich von Fahrgeschirren, sondern auch mit Reithalftern hat man sich mittlerweile etabliert. Vorteile sind die einfache Reinigung, die sogar in der Waschmaschine vorgenommen werden kann, sowie die Leichtigkeit. Außerdem gibt es die Sieltec-Produkte, wie auch Biothane, in vielen verschiedenen bunten Farben. Wer sich also Farbe am Pferd wünscht, ist richtig. Aber genau diese Farbenvielfalt wie auch das Aussehen am Pferdekopf sind auf der anderen Seite ein Nachteil, denn nicht jeder möchte es so bunt und alternativ. Außerdem eignet sich das Material mit seinem Aussehen wohl kaum für das edle Turnierpferd. Wieder stellt sich auch bei Sieltec die Frage nach den verwendeten Kunststoffen. Vollkommen ökologisch sind diese natürlich nicht, allerdings bieten sie Vorteile im Vergleich zu billig verarbeitetem und gewonnenem Leder aus Ländern, in denen Tierschutz gewiss nicht hoch gehandelt wird. Aus jenen kommen Lederprodukte leider nicht selten, auch wenn hier mittlerweile bei einigen Herstellern ein deutliches Umdenken stattgefunden hat. Trotzdem gibt es immer noch zahlreiche Lederprodukte aus Drittweltländern, bei denen neben Unmengen von Wasser auch Chemikalien wie giftige Chromverbindungen in Flüsse und Trinkwasser gelangen. Bei Leder aus der EU ist dies nicht der Fall. Hier unterliegt die Herstellung strengen gesetzlichen Regelungen, welche derartige Praktiken verhindern.

Bareback-Reitpad

Es gibt Leder-Varianten und vegane Bareback-Reitpads. Pferde mit Rücken- und Muskelproblemen können durch derartige Pads Erholung der belasteten Partien finden. Außerdem bieten sie wenig Belastung und eine große Schulterfreiheit. Ein Bareback-Reitpad ist eine Art Sattelkissen, welches den Sinn hat, dem Reiter mehr Halt als auf dem bloßen Pferderücken zu geben. Allerdings begünstigen sie dasselbe Problem wie das Reiten auf dem blanken Pferderücken, nämlich dass das Gewicht des Reiters nicht gleichmäßig verteilt wird. Dies kann langfristig ebenso belasten wie ein falsch angepasster Sattel. Reitpads sollten außerdem nie mit Steigbügeln benutzt werden, da diese Aufhängung auf den Rücken einen übermäßigen Druck ausübt. Demnach sind Reitpads im Grunde etwas für kurze Ritte und keine echte Alternative zum Ledersattel. Sinnvoll nutzbar sind sie allerdings bei Reitschülern, die ein Gefühl dafür bekommen sollen, wie das Pferd sich bewegt, was ja im Sattel selbst eher wenig spürbar ist. Deshalb lässt sich mit dem Pad sinnvoll an Sitz und Gleichgewicht arbeiten.

… den kompletten Artikel finden Sie in der Ausgabe 9/2020.

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