Für die Arbeit mit der Doppellonge ist die Wahl des richtigen Materials entscheidend. Wir erklären Ihnen, welche Utensilien Sie für das Training benötigen

Eine wesentliche Voraussetzung für korrektes Longieren ist die zweckmäßige Ausrüstung. Die­ se Ausrüstung sollte qualitativ hochwertig sein und dem Pferd gut passen.

1. Die Doppellonge

Die Doppellongen bestehen normalerweise aus einem Stück und haben eine Länge von 16 bis 18 Meter. Diese Länge ist notwendig, damit man unerfahrene Pferde auch auf einem großen Zirkel longieren kann. „Die Longe sollte nicht zu weich und nicht zu hart sein – sie sollte gut in der Hand liegen. Bei einem sehr festen Material bekommt man schnell Blasen an den Fingern, wenn das Pferd einem die Longe mal durch die Finger zieht. Ich lasse mir von der Sattlerei Meinecke die Doppellongen nach meinen Wünschen anfertigen. Diese sind aus nicht dehnbarem Gurtmaterial und 16 Meter lang. Außerdem haben sie einen Metallwirbel in der Mitte, der dafür sorgt, dass die Lon­ge sich nicht verdrehen kann“, so Günther Fröhlich. Auch Longen aus Baumwolle eignen sich gut. Abzuraten ist von Kunststoff­-Longen oder solchen mit Kunstfaseranteil – sie rutschen leichter durch die Hand und sind beim Aufnehmen und Herauslassen der Longe schlechter zu handhaben.

2. Der Longiergurt

Der Longiergurt sollte aus Leder und gut gepolstert sein und darf das Pferd in sei­ nem Bewegungsablauf nicht beeinträchti­gen. Die Gurtlage muss gut gepolstert sein, und die Wirbelsäule des Pferdes darf nicht eingeklemmt wirken. Er sollte mit vielen Befestigungsringen in verschiedenen Hö­hen versehen sein, sodass man die Höhe der Longe individuell einstellen kann. „Be­sonders empfehlenswert sind die Longiergurte, an denen man die Ringe verschieben kann. So hat man alle Möglichkeiten“, so Fröhlich. Als Unterlage eignen sich beson­ders die speziellen Gurtdecken oder ge­ polsterte Unterlagen.

3. Gamaschen/Bandagen

Die Beine des Pferdes sollten bei der Arbeit mit der Doppellonge durch Gamaschen oder Bandagen vor möglichen Verletzungen geschützt werden. Bei beschlagenen Pfer­den ist darauf zu achten, dass man unter den Bandagen noch Unterlagen verwendet. Durch Ausschlagen nach der Longe könnte sich das Pferd ansonsten selber verletzen. Die Festigkeit der Umwicklung sollte gut kontrolliert werden, damit die Blutzufuhr nicht abgedrückt wird. Bei der Verwendung von Gamaschen besteht die Gefahr, dass die Longe an den Klettverschlüssen hängen bleibt. Wichtig ist, dass das Pferd den ent­sprechenden Beinschutz schon gewohnt ist und sich damit locker und frei bewegt.

4. Der Kappzaum

Die Arbeit mit der Doppellonge unter Ein­satz eines Kappzaums gestattet dem Pferd ohne Einwirkung auf Zunge und Unter­kiefer eine freie Kaubewegung. Vor allem am Anfang eignet sich die Nutzung, weil man dem Pferd so keine noch ungeübte Hand zumutet. Ist der Longenführer mit der Handhabung zweier Longenzügel vertraut, kann das Gebiss beziehungsweise die Trense genutzt werden.

5. Die Trense

Als Gebiss für die Trense eignet sich eine normale Wassertrense oder eine Knebel­trense, da sie die ruhigste Lage im Pferde­ maul hat. Eine Stange ist völlig ungeeignet. Die Trense sollte weder dünn noch zu dick oder zu breit sein. Hier sollte man indi­viduell für jedes Pferd die entsprechende Trense anpassen.

6. Die Longierpeitsche

Die Peitschenlänge richtet sich nach der Sensibilität des Pferdes. Viele Longenführer haben Peitschen, die einschließlich Schlag sieben bis acht Meter lang sind. Die Län­ge der Peitsche macht sie aber nicht gera­de sehr handlich, weshalb häufig auch mit kürzeren Longierpeitschen gearbeitet wird (etwa vier Meter mit Schlag).

7. Handschuhe

Bei der Doppellongen­-Arbeit sollten auf jeden Fall Handschuhe getragen werden. Das ständige Einholen und wieder Heraus­lassen der Longe führt auch ohne zusätzli­che Belastung durch das Zutun des Pferdes zu starker Beanspruchung der Hände. Die Handschuhe gewährleisten außerdem ei­nen festen Griff der Longe.

Text: Lara Wassermann     Foto:

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