Text: Nora Dickmann        Foto: www.Slawik.com

Wer Turniere reitet, kennt sie bereits: In der LPO sind die Regeln und Richtlinien des nationalen Turniersports zu finden. Sie soll für Chancengleichheit sorgen und Überforderungen von Pferd und Reiter vermeiden. Ab 2024 gibt es eine neue LPO

Prüfungen mit Paaren reiten, die auf dem gleichen Niveau sind, erhöht die Chance auf eine Platzierung. Gleichzeitig wird eine Überforderung von Pferd und Reiter bestmöglich vermieden. Das alles ist in der Leistungs-Prüfungs-Ordnung (LPO) geregelt. Denn kein Sport funktioniert ohne Regeln. Im Pferdesport ist die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) zuständig für alle Fragen rund um das Ausbildungssystem, das auf der klassischen Reitlehre beruht, und den Turniersport. Leistungen lassen sich nur vergleichen, wenn es einheitliche Richtlinien gibt, erklärt die FN.

Werkzeug für Reiter

Die FN unterscheidet bei den Regelwerken zwischen der LPO und der Wettbewerbs-Ordnung (WBO). Diese eignet sich für Einsteiger und Breitensportler. Beide Regelwerke richten sich an die auf den Turnieren agierenden Personen – egal ob Reiter, Richter oder andere Beteiligte. Sie sollen sicherstellen, dass niemand überfordert ist oder ungerecht behandelt wird. Dies ist essenziell für einen fairen, aber auch tierschutzgerechten Turniersport, so die FN auf ihrer Homepage.

In dem Regelwerk für den leistungssportlichen Turniersport in Deutschland wird vorgegeben, welche Kriterien Reiter, Fahrer, Voltigierer und Pferde erfüllen müssen, um auf dem Turnier in der ausgeschriebenen Prüfung starten zu dürfen. Auch sorgt sie für einen geregelten Ablauf, nennt die Anforderungen für die einzelnen Disziplinen und gibt an, wie gerichtet wird und wie oft ein Pferd am Tag starten darf. Auch wird klar geregelt, welche Ausrüstung zulässig ist. Denn diese unterscheidet sich je nach Prüfung und ist im Detail im LPO-Ausrüstungskatalog nachzulesen.

Nationales Reglement für Chancengleichheit

Die LPO gilt deutschlandweit. Einzelne Landeskommissionen, die jeweils zuständig sind für die Betreuung des Leistungssports, können besondere Bestimmungen für ihren Zuständigkeitsbereich erlassen, sofern dies der FN mitgeteilt wird und diese Bestimmungen dem Sinn und Zweck der LPO entsprechen. Ein Beispiel: In den verschiedenen Landeskommissionen gibt es unterschiedliche Regelungen zum Ponyausgleich bei Springprüfungen. Auch teilt die LPO die Turnierteilnehmer in die sogenannten Leistungsklassen ein. Dies geschieht unter der Berücksichtigung der Reitabzeichen und Erfolge. So wird verhindert, dass Neulinge mit sehr erfahrenen Reitern in einer Prüfung starten. Die Chancengleichheit wird also gewahrt und fairer Pferdesport gewährleistet. Auch steigt die Chance einer Platzierung.

Anpassung nach Bedarf

Die LPO wird je nach Bedarf an die gesellschaftlichen und sportlichen Veränderungen in regelmäßigen Abständen angepasst. Arbeitsgruppen, an denen sich sowohl ehren- als auch hauptamtliche Experten aus Landesverbänden und Landeskommissionen, der Deutschen Richtervereinigung und aus den Disziplinausschüssen des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR) unter Federführung der Abteilung Turniersport in Warendorf beteiligen, diskutieren über die vorgeschlagenen Änderungen. Vorschläge aus Reiter- und Veranstalterkreisen werden ebenfalls aufgenommen. Die in diesen Gruppen erarbeitete LPO-Vorlage wird schlussendlich im Kreis der LV-Geschäftsführer besprochen und im Beirat Sport der FN endgültig beschlossen. So geschah es nun auch mit den Neuerungen der ab 2024 geltenden LPO.

Neue Regeln ab 2024

Mehr als zwei Jahre hat der Beirat Sport an der neuen LPO gearbeitet. Über 200 Anträge und Vorschläge für Optimierungen kamen dabei im Vorfeld zusammen. Ebenso wurde die Turniersportumfrage 2022 als Grundlage für die Anpassung der Leistungs-Prüfungs-Ordnung angesehen.

Mit der neuen LPO wird es eine klare Trennlinie zwischen LPO und WBO geben. Der Einsteigerbereich (Klasse E) ist dann ausschließlich in der LPO geregelt. Einzige Ausnahme: Fahren.

Welche neuen Regelungen ab 2024 noch in Kraft treten, lesen Sie in der neuen Mein Pferd- Ausgabe.

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