Text: Aline Müller Foto: Sabine Kinkler
Ein paar Töne können das Reitgefühl nachhaltig verändern und zum echten Motivationsbooster werden. Dass eine Leistungssteigerung durch Musik möglich ist und sie sowohl positive Auswirkungen auf den Körper als auch auf die Psyche hat, ist sogar wissenschaftlich belegt. Doch nicht nur Turnier-, sondern auch Freizeitreiter können die Kraft der Musik vielfältig nutzen. Und zwar nicht nur im Sattel …
Wenn wir unsere Lieblingssongs hören, möchten wir mitsingen, uns bewegen und vergessen schnell die Zeit um uns herum. Kein Wunder, dass wir Tanzen häufig als befreiend empfinden und uns gleichzeitig über Musik auch anderen Menschen näher fühlen. Dabei muss es nicht die klischeehafte Ballade sein, bei der wir uns in den Armen liegen. Vielmehr geht es darum, gemeinsam den Rhythmus und den Takt zu spüren und sich voll und ganz darauf einzulassen. Musik kann uns zum Lachen, aber auch zum Weinen bringen. Sie erinnert uns an vergangene Situationen, Menschen oder ganze Lebensabschnitte. Mit dem passenden Song auf den Ohren verspüren wir plötzlich neue Energie und Motivation, während uns andere Frequenzen dabei helfen, zu entspannen und einfach in Klänge einzutauchen. Musik ist ein ständiger Begleiter in allen Bereichen unseres Lebens – auch beim Sport.
Einladung zum Tanz
Die leistungssteigernden Effekte von Musik auf Körper und Psyche des Menschen werden immer häufiger zum Thema von Studien. Teilweise stehen dabei spezielle Aspekte im Visier der Forscher. Besonders viele Ergebnisse liegen im Bereich von Ausdauersportarten wie Joggen oder beim Krafttraining vor, was wohl unter anderem an der Beliebtheit, der weltweiten Verbreitung sowie der relativ einfachen Untersuchungsdurchführung bei diesen Sportarten liegt. Faktoren wie Ausdauer und Kraft spielen auch beim Reiten eine Rolle. Hier treffen direkt zwei Sportler aufeinander. Das bedeutet, dass sich Musik nicht nur auf den Körper und die Psyche des Reiters, sondern auch auf die des Pferdes auswirkt. Wenn beide zu einer Einheit werden und sich gemeinsam bewegen, geht es darum, zwei Körper in Einklang zu bringen, einen gemeinsamen Rhythmus zu finden und im Takt zu bleiben. Reiten wird nicht ohne Grund gerne mit einem Tanz verglichen. Es geht um Führen, aber auch um Loslassen, darum, sich aufeinander einzulassen und dabei loszulassen, ohne eine gewisse positive Körperspannung zu verlieren. Anmut und Stolz bringen Pferde ohne Zwang zum Strahlen.
Musik kann genau das unterstützen und fördern. Vielleicht haben Sie es selbst schon bemerkt, dass sich Ihr Vierbeiner anders bewegt, wenn Musik läuft. Wer nicht gerade für eine Kür trainiert, findet das nicht selten eher zufällig heraus. So ging es auch Mona, als sie eines Morgens in der Reithalle mit einer Freundin ritt, die ihre eigene Soundbox mitgebracht hatte. „Schon beim Leichttraben habe ich gemerkt, dass sich meine Stute schwungvoller bewegt. Gleichzeitig hatte ich das Gefühl, mich besser konzentrieren zu können“, erinnert sich die Reiterin. In der Arbeitsphase nutzt sie den Takt zur Motivation. Sie sagt: „Meine Stute war voll bei der Sache. Seitdem trainiere ich immer öfter mit Musik.“ Mona hat sich eine passende Playlist mit Songs für die verschiedenen Gangarten erstellt und bringt ihre eigene Soundbox zum Reiten mit.
Den kompletten Text finden Sie in der neuen Mein Pferd- Ausgabe.