Infos:
Trab-Galopp aus Sicht der Ausbildungsskala
Welchen Nutzen Trab-Galopp-Übergänge im Hinblick auf die Skala der Ausbildung bringen, ist hier zusammengefasst:
▷ Takt – der Wechsel vom Zwei- in den Dreitakt soll die Taktsicherheit in den Gangarten fördern.
▷ Losgelassenheit – das Pferd soll geschmeidig und losgelassen bleiben.
▷ Anlehnung – langfristiges Ziel ist es, die Übergänge so zu gestalten, dass sich das Pferd weder heraushebt noch verkriecht.
▷ Schwung – gelingt der Übergang geschmeidig mit ausreichend Vorschwingen der Hinterbeine? Die Hinterhand, der „Motor“ des Pferdes, wird durch die Übergänge gestärkt.
▷ Geraderichten – der Wechsel zwischen Geraderichten (im Trab) und geraderichtendem Biegen (im Galopp) macht das Pferd beidseitig geschmeidiger.
▷ Versammlung – je nach Ausbildungsstand des Pferdes fördern Trab-Galopp-Trab-Übergänge die Versammlungsfähigkeit und -bereitschaft.
So gelingt die Hilfe zum Angaloppieren
Die große Herausforderung bei der Galopphilfe besteht für den Reiter darin, gerade auf dem Pferd zu bleiben und nicht in der Hüfte einzuknicken. Allzu oft geschieht es, dass der Reiter durch ein Nach-innen-Neigen des Oberkörpers und durch einen zusätzlichen Blick auf das innere Vorderbein des Pferdes prüfen möchte, ob das Pferd auch im Handgalopp angesprungen ist – dabei knickt er in der Hüfte ein, das Gewicht verlagert sich ungewollt von innen nach außen, und das Pferd gerät aus dem Gleichgewicht.
Eine sehr gute Übung: Stellen Sie sich vor, dass Sie auf dem Ziffernblatt einer Uhr sitzen. Vor Ihnen am Widerrist des Pferdes ist die 12, hinter Ihnen die 6. Wenn Sie beispielsweise auf der linken Hand Ihren Blick eher in Richtung des äußeren (rechten) Ohres vom Pferd orientieren und gleichzeitig Ihre innere Hüfte in Richtung 10 Uhr vorschieben, landen Sie problemlos im Linksgalopp (Hüfte Richtung 2 Uhr wäre Rechtsgalopp).
Zusatztipp: Überprüfen Sie, ob Sie auch im Galopp mit Ihrem Körper dem Pferd folgen. Die Schulter des Reiters ist parallel zur Pferdeschulter, die Reiterhüfte parallel zur Pferdehüfte. Das heißt z. B. beim Rechtsgalopp: rechte Schulter zurück, rechte Hüfte vor! Es kann hilfreich sein, beide Zügel an der geschlossenen Zirkelseite in die äußere Hand zu nehmen und die innere Hand locker am Oberschenkel herunterhängen zu lassen. Auch ein kurzes Klopfen hinter dem Sattel im Galopp kann helfen, dieses „Schulter-Hüfte-Gefühl“ zu schulen.
Text: Kerstin Niemann, Bild: slawik.com