Text: Aline Müller Foto: www.Slawik.com
Der korrekte Sitz ist die Grundvoraussetzung für gutes Reiten. Nur so kann der Reiter auf die Bewegungen des Pferdes reagieren und sinnvoll einwirken. Marlies Fischer-Zillinger erklärt, wie Sie die richtige Basis schaffen.
Alles im Lot: Im korrekten Sitz befindet sich der Körper des Reiters im Lot und das Becken in der sogenannten Mittelstellung. Dazu müssen Sie etwas hinter dem höchsten Punkt der Sitzbeinknochen sitzen. In der Bewegung bleibt der natürliche Schwung der Lendenwirbelsäule nach vorne erhalten. „Diesen Sitz sollten Sie einnehmen können, ohne sich dabei zu verspannen“, sagt die Krankengymnastin und Körpertherapeutin Marlies Fischer-Zillinger. „Dafür muss Ihr Hüftgelenk beweglich genug sein, damit das Bein möglichst langgestreckt am Pferdebauch anliegen kann.“ Für den optimalen Kontakt der Beininnenseite zum Pferd empfiehlt die Expertin das Bein etwas nach innen zu drehen, beziehungsweise den Muskelbauch des Oberschenkels etwas von innen nach hinten zu schieben. Damit Sie den Pferdekörper umschließen können, ist eine gewisse Beweglichkeit nötig. Marlies Fischer-Zillinger rät, die Bügel so weit zu verkürzen, dass Sie Ihre Beine ohne Anstrengung locker in ihnen ruhen lassen können. In keinem Fall sollten Sie ein langes Reiterbein erzwingen.
Das Sitzgefühl im Sattel verbessern: Am besten üben Sie zunächst an der Longe. So haben Sie die Möglichkeit, sich mit geschlossenen Augen auf Ihre Körperwahrnehmung zu konzentrieren.
1. Bevor es im Schritt losgeht, setzen Sie sich auf Ihre Hände und spüren Sie mithilfe der Hände Ihre Sitzbeinknochen. Nun kippen Sie Ihr Becken, um die Senkrechte zu finden. Bauen Sie Ihren Brustkorb darüber auf. Spüren Sie durch Bewegungen, wie Sie aus dem Lot geraten und wann Sie die Senkrechte gefunden haben. Nehmen Sie sich Zeit für diese Übung. Anschließend lassen Sie sich im Schritt an der Longe führen. Die Hände sind immer noch unter den Sitzbeinknochen. So können Sie die Übertragung der Pferdebewegung auf das Becken deutlich spüren. Fühlen Sie, ob Sie gleichmäßig mitschwingen. Nun versuchen Sie zu erspüren, wann das Pferd mit dem rechten oder linken Hinterbein abfußt.
2. Im nächsten Schritt sagt der Longenführer immer wieder an, wann das Pferd rechts hinten abfußt. Sie konzentrieren sich weiter auf das Spüren. Dann führt Ihr Helfer das Pferd auf die Gerade. Sie versuchen mit geschlossenen Augen beim Durchparieren zum Halten herauszufinden, wie Ihr Pferd steht. Steht das Pferd geschlossen? Oder haben Sie das Gefühl, dass ein Bein weiter hinten steht? Führen Sie diese Übung mehrmals hintereinander auf beiden Händen durch.
…den kompletten Artikel finden Sie in der Mein Pferd-Ausgabe 11/2019.