Text: Gloria Lucie Alter Foto: www.Slawik.com
Zirkel, bei denen das Pferd mit dem inneren Zügel gelenkt wird, Schulterherein, bei dem die innere Hand nicht zum Nachgeben kommt: Die Idealvorstellung von einem Pferd, das korrekt an den äußeren Hilfen steht, entspricht häufig nicht der Realität. Wir klären deshalb auf, was in Sachen „Außen“ hilft, um das Pferd innen leicht zu bekommen
Pferd läuft über die äußere Schulter weg
Für Reitmeister Hubertus Schmidt ist das Weglaufen über die äußere Schulter des Pferdes ein No-Go und bedarf einer konsequenten und sofortigen Korrektur. Möglichst mit beiden Händen immer wieder die Vorhand tendenziell in die Bahn führen, um sie vor die Hinterhand auszurichten. Dabei innen vermehrt treiben. Am Anfang kann das bedeuten, dass die Bahn oder der Zirkel immer kleiner wird. Tritt das Problem beispielsweise immer zur geschlossenen Zirkelseite auf, für vier, fünf Tritte auch mal in Außenstellung reiten, um das Pferd deutlich gerade zu machen. Dabei auf der hohlen Seite immer darauf achten, das Pferd nur ein wenig im Genick zu stellen.
Tim Rieskamp-Goedeking ergänzt hierzu: „Das richtige Timing der Hilfen ist hier essenziell. Abwenden immer nur, nachdem man das Pferd darauf vorbereitet hat. Früh genug den Weg zeigen!“
Pferd fällt in Wendung oder auf der Volte auf die innere Hand
Ein Problem, das bei Springpferden ganz häufig aufkommt. „Im Training hier immer wieder Zirkel verkleinern einbauen und eine Volte nach einem Sprung, um das Pferd wieder an die äußeren Hilfen zu bringen“, rät der Springausbilder. Ganz wichtig aber auch: Auf das Individuum Pferd eingehen! „Die ganze Korrektur muss auch ‚atmen‘, wenn ich diese Korrekturen auf Krampf versuche durchzusetzen, wartet das Pferd mitunter noch mehr auf die Korrektur und geht dann noch mehr dagegen“, so Rieskamp-Goedeking. Hubertus Schmidt rät, bei diesem Problem nochmal den Schwierigkeitsgrad zu verringern. „Lieber die Volte nochmal größer anlegen, zwölf oder 13 Meter beziehungsweise immer nur so klein reiten, wie man am äußeren Zügel reiten kann. Kommt das Pferd auf die innere Hand, wird es den Galopp beziehungsweise Trab verlieren und die Übung dadurch ineffektiv. Hier immer einen Kompromiss mit dem Schwierigkeitsgrad machen.“
Mehr Tipps von den Profis finden Sie in der Mein Pferd August- Ausgabe.