Text: Aline Müller      Foto: www.Slawik.com

Wer zwanghaft versucht, in ein gewisses Bild zu passen, und sich selbst zu optimieren, wird einem immer höheren Druck ausgesetzt sein. Das birgt die Gefahr, sich von sich selbst zu entfernen.

So können Sie gegensteuern:

  • Hindernisse und Rückschläge sind Gelegenheiten zu lernen. Es sind auch die Fehler, die uns neue Erfahrungen schenken. Trauen Sie sich zunächst einmal, Fehler zu machen. Anschließend analysieren Sie diese ganz in Ruhe und überlegen, was Sie ändern beziehungsweise besser machen können. So erweitern Sie Ihr Wissen und vertiefen Ihre Erfahrungen – alles Schritte hin zu besserem Reiten.
  • Machen Sie sich bewusst, welche Erwartungen Sie zu erfüllen versuchen. Sind es die des Trainers, der Eltern oder die anderer Reiter im Stall? Benennen Sie die Erwartungen, zum Beispiel indem Sie sich Stichpunkte auf einem Zettel machen. Welche Rolle spielt dabei der allgemeine gesellschaftliche Druck? Schreiben Sie auch hierzu auf, was Ihnen einfällt. Diese Übung können Sie nach einiger Zeit wieder- holen und Ihre Aussagen vergleichen.
  • Ein guter Weg zur Selbstakzeptanz ist nicht mehr zu versuchen, in ein vorgegebenes Bild zu passen, sondern sich auch mal zu trauen, aus dem Rahmen zu fallen. Wir alle haben einen individuellen Charakter, haben unterschiedliche Erfahrungen gemacht und haben unterschiedliche Stärken beziehungsweise Schwächen. Das spiegelt sich auch im Sattel wider. Was für den einen eine optimale Lösung darstellt, mag für den anderen einfach nicht der passende Weg sein.
  • Dennoch kann es auch einmal gut sein, wirklich neue Wege auszuprobieren, starre Denkmuster etwas zu lockern und neue Sichtweisen einzunehmen. Manchmal müssen Sie sich dafür regelrecht ins kalte Wasser schmeißen, und manchmal sind es unerwartete, autonom ablaufende Prozesse, die Sie zu mehr Selbstakzeptanz, weniger Druck und weg vom Drang nach Perfektion führen.
  • Dauerhafte Perfektion ist ein unerreichbares Ziel. Wenn Sie ein Gefühl der Wertlosigkeit, der Hoffnungslosigkeit verspüren oder Angst davor haben, Fehler zu machen beziehungsweise vor anderen schlecht dazustehen, sollten Sie sich das immer wieder vor Augen führen. Beginnen Sie damit, die kleinen Momente zu genießen, in denen Ihnen etwas gelingt und Sie sich gut fühlen.

Weitere Tipps finden Sie in der August- Ausgabe der Mein Pferd. 

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