Text: Nora Dickmann Foto: Adobe Stock/Thomas Heitz
Für viele Reiter ist ein Wanderritt mit dem eigenen Pferd ein großer Traum. Damit man diesen Ausritt wirklich genießen kann, sollte das Pferd entsprechend vorbereitet sein: Verkehrssicher, ruhig und braves Verhalten in der Gruppe sind nur einige wichtige Eigenschaften, die bei einem solchen Ritt wichtig sind.
1. Kraft und Kondition gewinnen
Egal ob für das nächste Turnier oder den ersten Wanderritt, um mithalten zu können benötigen sowohl Reiter als auch Pferd genügend Kondition und Kraft. Dies lässt sich mittels Intervalltraining aufbauen. Vor allem das Training am Hang (bergauf und bergab) fördert die Kraft, Kletterstellen sorgen für eine bessere Trittsicherheit des Tieres. Um die Kondition zu steigern, sollten pro Woche zwei bis vier Tage für das Intervalltraining sowie eine Gymnastikeinheit eingeplant werden. Dieses Training sollte bereits einige Monate vor dem eigentlichen Wanderritt begonnen werden, da ein Pferd nur langsam aufgebaut werden kann. Langsam die Anforderungen steigern und kurz vor dem langen Ritt nur noch entspannte Ausritte vornehmen, damit das Tier seine Reserven speichern kann. Dies könnte etwa so aussehen: Im Frühjahr wöchentlich zwei bis drei längere Ausritte zur Routine zu machen. So viele Wochenenden wie möglich sollten für komplette Tagesritte genutzt werden, wobei das Tempo im Frühjahr noch Schritt ist. Im Sommer kann es dann bis zu langen Trab- und Galoppstrecken gesteigert werden. Hier kann man übrigens auch den Umgang mit Kompass, Karte oder App üben! Auch können bereits erste Übernachtungen mit Pferd durchgeführt werden, sodass sich das Tier an fremde Umgebungen gewöhnt.
2. Immer mit der Ruhe im Gelassenheitstraining
Pferde sehen in vielen Dingen, die für uns alltäglich und vertraut sind, Gespenster. Nehmen wir nur mal eine wehende Plastikplane, eine Mülltonne oder andere Gegenstände, die in einer ungewohnten Umgebung auftauchen. Der Reiter wünscht sich natürlich, dass die Tiere dann ruhig und gelassen bleiben. Für ein Fluchttier, welches auf unbekannte Dinge erst mal mit Flucht reagiert, ist das jedoch nicht selbstverständlich. Beim Gelassenheits- training lernen die Pferde, uns Menschen zu vertrauen und mit uns gemeinsam solche Situationen zu meistern. Dies können Sie im Alltag gut trainieren. Nehmen Sie hierzu einen Gegenstand, beispielsweise eine blaue Plane, vor dem sich das Tier normalerweise erschrecken würde. Gehe Sie damit mit einigen Metern Abstand vor dem Pferd her. Verringern Sie langsam, aber sicher den Abstand und bleiben Sie schließlich stehen. Wenn das Pferd zur Seite springt, weil es sich erschrickt, bleiben Sie ruhig. Sobald es sich beruhigt hat, wird die Übung wiederholt. So lange, bis sich das Tier mit dem Gegenstand berühren lässt. Aber Achtung: Lassen Sie sich genügend Zeit, denn das Tier lernt, Ihnen in Gefahrenzonen zu vertrauen.
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