Text und Foto: Nina Mühlhausen
Schon als Kind habe ich davon geträumt mit Pferden schwimmen zu gehen – am liebsten mit einem wunderschönen Andalusier. Ich musste zwar lange auf diesen Wunsch warten, aber dann war es sogar noch schöner als erhofft.Die Seele baumeln lassen und dazu ein bisschen Abenteuer, in Kombination mit tollem Wetter und einer schönen Landschaft – so sah meine Urlaubsplanung aus. Mein Koffer ist gepackt, dabei dürfen neben bequemen Reitsachen natürlich auch Bikini und Flip-Flops nicht fehlen. Und dann geht es auch schon ins spanische Katalonien zum Süß- und Salzwassertrail. Von meinem Pferd Feriol bin ich sofort begeistert. Genau wie in meinen Träumen: ein weißer Andalusier. Unser Guide erklärt uns, wie die Pferde gesattelt werden. Zur normalen Ausrüstung kommen noch Satteltaschen und ein Anbindestrick hinzu. Dann geht es endlich bei strahlendem Sonnenschein und wolkenlosem Himmel los. Geheimnisvolle Wälder duften nach Pinien und weite Felder laden uns zu ausgedehnten Galoppaden ein. Erst in der Mittagspause merke ich, wie hungrig ich bin. Da kommt es mir gerade recht, dass schon ein köstliches Picknick mit katalanischen Spezialitäten auf uns wartet.
Nach einer Siesta geht es am Nachmittag ausgeruht und gestärkt weiter. Ich habe das Gefühl, mein Pferd genießt den Ritt genauso wie ich. Schon vom ersten Tag an sind wir ein eingespieltes Team. Jeder Reittag steckt voller neuer Abenteuer, und schon bald ist die Speicherkarte meiner Kamera voll. Immer wieder gibt es Ausblicke, die mich innehalten und einfach nur genießen lassen. Jeden Tag erwartet mich ein erfrischendes Badeerlebnis – manchmal in einem versteckten Bergsee, in einem in der Sonne funkelnden Bach oder natürlich im Meer. Der absolute Höhepunkt für mich bleibt aber das Baden mit meinem Pferd. Wir reiten entspannt durch einen märchenhaften Wald aus silbrig schimmernden Korkeichen, der Boden wird immer sandiger, und mit einem Mal sehe ich türkisfarbenes Wasser zwischen den Bäumen hindurch leuchten. Der Anblick ist atemberaubend: Wir verlassen den Wald, und vor uns liegt ein weiter See mit einem verlassenen Sandstrand. Mir entfährt ein lautes „Wow“, denn es sieht hier aus wie in der Karibik! Im Handumdrehen haben alle ihre Pferde abgesattelt und Badesachen angezogen. Nur am Halfter mit Strick führen wir die Pferde ins kühle Nass. Ein unglaubliches Gefühl, als ich neben meinem geliebten Feriol durch das kristallklare Wasser schwimme.
Zu Hause lebt der Wanderritt in meinen Erinnerungen noch weiter: Kurz die Augen schließen, in Gedanken das Pferd neben mir fühlen, wie es elegant durch das Wasser gleitet, die wärmende Sonne auf der Haut spüren – und schon ist das Glücksgefühl wieder da. Es war ein rundum perfekter Urlaub.
Ihre Nina Mühlhausen
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