Text & Foto: Kirsten Hofmann
Kirsten Hofmann genoss die abwechslungsreiche Landschaft und Natur während eines Reiturlaubs in Uruguay.
Die Ranch im uruguayischen Rocha heißt Caballos de Luz – zu Deutsch „Pferde aus Licht“. Lucie betreibt diese Ranch seit dreizehn Jahren gemeinsam mit ihrem Mann Santiago. Für mich ging es zunächst mit dem Flugzeug bis nach Montevideo, und im Anschluss etwa drei Stunden mit dem Bus über Land nach Rocha. Als ich dort aus dem Bus stieg, wurde ich bereits von Lucie erwartet. Bei leichtem Nieselregen fuhren wir in ihrem alten Pickup auf die Ranch. Ich wusste bereits vorher, dass Juli der kälteste und nasseste Monat in Uruguay ist. Dies war mir allerdings nicht so wichtig, schließlich hatte ich einen großen Koffer mit warmen Klamotten dabei. Zudem hielt der uruguayische Winter nicht lange an: Bereits zwei Tage nach meiner Ankunft ritten wir bei strahlendem Sonnenschein durch eine Eukalyptusplantage. Bonn, eine junge Australierin, erklärte mir, dass die Bäume eigentlich aus ihrer Heimat stammen. Sie arbeitet seit einem halben Jahr bei Lucie und Santiago. Auf ihrer Weltreise sind sie und ihr Freund Igor auf der Ranch „hängen geblieben“, weil es ihnen hier so gut gefällt.
An einem Tag waren Bonn und ich auf dem Weg zu einem Gelände außerhalb der Ranch, auf dem einige der Pferde stehen. Dort wollten wir nach dem Rechten sehen. Während wir gerade unsere Reitpferde tränken, sehe ich mich um und realisiere, dass wir uns gerade auf dem höchsten Punkt der Umgebung befinden: Von hier oben hat man eine fantastische 360-Grad-Sicht über die umliegenden Hügel und Täler – grün, so weit das Auge reicht. Auf einem unserer Ausritte habe ich Lucie scherzhaft gefragt, wie viele Millionen Grüntöne es hier eigentlich gebe. Sie hat lachend geantwortet: „Vierzehn – vierzehn Millionen!“ Im Frühjahr (also in den Monaten September bis November) sei es hier aber noch schöner, weil dann jeden Tag eine andere Pflanze blühe.
Warum ich mich denn dafür entschieden hätte, gerade bei ihnen Reiturlaub zu machen, hat mich Lucie bei unserer ersten Begegnung gefragt. „Eine Ranch, die ausschließlich vegetarisches Essen anbietet, in einem Land, dessen Einwohner sich fast ausschließlich von Fleisch ernähren, hat mir imponiert. Und dass du auf der Website schreibst, dass du Natural HorseWomanship machst, fand ich auch super!“, antwortete ich. Doch auch ich bin neugierig, wie es Lucie von Österreich nach Uruguay verschlagen hat. Ihre Geschichte ist spannend, sehr beeindruckend– und zu lang, um sie hier aufzuschreiben. Wer diese Geschichte hören und Lucie kennenlernen möchte, kommt am besten nach Rocha, trinkt ein Glas des leckeren Rotweins mit Lucie und hört ihr zu.
Ihre Kirsten Hofmann
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