Text und Foto: Isabel Wolf-Gillespie

Nach meiner Krankenschwester­ausbildung 2008 wollte ich „einfach nur mal weg“, um die Welt zu entdecken. Ein paar Monate mit Pferden in einem Wildtierreservat in Süd­afrika zu arbeiten hörte sich fantastisch an und war genau das, worauf ich Lust hatte. Damals konnte ich nicht wissen, dass diese Entscheidung mein Leben für immer verändern würde. Ein Ereignis führte zum nächsten, und im Juli 2009 erfüllten wir uns einen langjährigen Traum: Mein heutiger Mann Lloyd und ich begaben uns auf eine Reise der besonderen Art, eine Reise voller Begegnungen, echtem Abenteuer und Strapazen, gemeinsam mit unseren geliebten Pferden. Es gibt Erfahrungen im Leben, die einem für immer im Gedächtnis bleiben. Dazu gehört für mich sicherlich diese 7.411 Kilometer lange Reise zu Pferd, einmal um ganz Südafrika herum. Um auf die Afrikanische Pferdepest aufmerksam zu machen, begaben wir uns auf einen Ritt, der uns für ein Jahr und sieben Monate durch Höhen und Tiefen führte und Momente des Glücks, der Verzweiflung und Traurigkeit empfinden ließ. Ohne Zweifel haben die Schönheit des Landes, das Vertrauen unserer Pferde und vor allem die Hilfsbereitschaft und Großzügigkeit der Menschen, die selbst kaum etwas haben, mir die Augen geöffnet. Ich erinnere mich an Tage, an denen wir in einem scheinbar endlos weiten Wüstenabschnitt mit unseren Pferden unter einem Baum saßen und einfach nur das Gefühl der tiefgreifenden Freundschaft, die wir geknüpft hatten, genossen. Das Erlebnis des ersten Regens nach einem ganzen Jahr ohne Niederschlag, Nächte, in denen die Pferde aus ihrer Umzäunung ausbrachen und in die dunkle, mit Raubkatzen gefüllte Nacht davonrannten, oder einfach nur das Gefühl einer heißen Dusche nach Tagen ohne Möglichkeiten zum Waschen. Wochenlang ritten wir an der Grenze zu den Nachbarländern Simbabwe, Botswana oder Namibia entlang. Im Sommer ist es dort sehr heiß, und die schwüle Hitze lastet auf einem wie eine schwere Decke. Zu dieser Jahreszeit sind wir meistens morgens um drei Uhr oder abends zur Dämmerung losgeritten, um der Hitze zu entfliehen. Im extremen Kontrast dazu sind wir auch stundenlang über Tage hinweg in monsunartigen, typisch afrikanischen Regen­güssen und -stürmen unterwegs gewesen. Auf dieser lebensverändernden Reise habe ich ­gelernt, loszulassen und das Gefühl ­unbändiger Freiheit erlebt.

Schon seit Beginn meiner Zeit in ­Afrika leite ich eine kleine gemeinnützige ­Stiftung namens Earth Awareness, welche ich mit meinem Mann ins Leben gerufen habe. ­Unsere Stiftung leitet und finanziert ein Pferde­hilfsprojekt und ein Umwelt-/Wildtierbildungsprojekt. Unter anderem geht es uns darum, das Bewusstsein für den leben­digen Reichtum unseres Planeten zu schärfen. Es gibt tausende Mittel und Wege, um diese Schönheit zu erhalten. Durch die Möglichkeit aktiver Mitwirkung und Teilnahme in unseren Projekten erhoffen wir uns, andere zur Unterstützung unseres oder anderer weltweiter Projekte zu motivieren und zur Eigen­initiative zu inspirieren. „Südafrika vom Sattel aus“ ist der Erlebnisbericht dieser außer­gewöhnlichen Reise und ist auf ­Amazon erhältlich, dabei geht ein Großteil des ­Verkaufs direkt in die Unterstützung ­unserer Stiftung und deren Projekte.

Ihre Isabel Wolf-Gillespie

www.ridingforhorses.co.za

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