Text: Barbara Zinstag      Foto: fotostudio-engels

Barbara Zinstag erzählt, wie aus einem lang gehegten Traum fast über Nacht Wirklichkeit wurde. Nun lädt sie andere Pferdeliebhaber ein, Träume zu verwirklichen und einen außergewöhnlichen Urlaub in Andalusien zu genießen.

Der schwere Pferdetransporter schafft die letzten beiden Kilometer zu unserem neuen Zuhause nicht – der Weg ist zu schmal. Also laufe ich meiner Araberstute Dashanti entgegen, um sie abzuholen. Seit meinem Umzug vor zwei Wochen hatten wir uns nicht mehr gesehen. Als passionierte Joggerin kenne ich das Glücksgefühl beim Laufen, doch es stellt sich normalerweise viel später ein. Nun überschwemmt mich pure Freude bereits nach einigen Metern. Ich pfeife „unseren“ Erkennungston, und Dashanti antwortet mit einem lauten, rufenden Wiehern. Immer wieder wiederholen wir dieses Spiel, und immer größer wird die Vorfreude. Ich stelle mir vor, dass sich Dashanti auf ihrem langen Weg von Deutschland in den südlichen Zipfel Andalusiens, wo wir von nun an zusammen leben werden, immer wieder gefragt hat: „Wieso muss ich so lange in dem komischen Ding hier stehen? Wo komme ich hin? Wo ist sie nur?“ (also: ich). Und nun haben wir uns endlich wieder, nach ihrer zweitägigen, fast 2.500 Kilometer langen Reise vom Norden Münchens in ihren neuen, herrlichen Offenstall auf der Rancho Los Lobos, wo weitere fünf Pferde auf sie warten. Das Wiedersehen hat sich als einzigartiges, berührendes Erlebnis in mein Gedächtnis und Herz eingebrannt. Nie werde ich vergessen, wie glücklich und freudig Dashanti auf mich reagiert hat und wie mein Herz hüpfe, als wir uns endlich wiederhatten. Nicht nur für übergroße Pferdetransporter gestaltet sich die Anfahrt zur Rancho abenteuerlich. Kurz vor Jimena de la Frontera biegt man links ab direkt in den Parque Natural Los Alcornocales, hinein in die wilden Wälder aus Korkeichen und Eukalyptusbäumen. Durch ein schmales Flussbett hindurch und immer der Schotterstraße nach gelangt man zur Rancho Los Lobos, unserem kleinen Paradies, das im Schutz sanfter Hügel und umgeben von Weideland liegt und das wir von nun an mit Gästen aus aller Welt teilen werden. Auf der Rancho wurden vor fast 40 Jahren erstmals in Andalusien Reiterferien angeboten, und wir wollen diese Tradition nun nach ausführlicher Renovierung des romantischen Mehrseithofes wieder au eben lassen. Zusammen mit meinem Mann Karl Strobl verwirkliche ich auf der Rancho meinen Lebenstraum: unsere gemeinsame Vision von einem kleinen, zauberhaften Hotel mit Pferden, leckerem Essen und unvergesslichen Naturerlebnissen zu Pferd wird gerade Realität. Für Pferdeliebhaber ist die Gegend ein Paradies: Fast nur gutes Wetter, und auch an besonders heißen Tagen nahezu keine lästigen Mücken oder Fliegen – und vor allem muss man beim Reiten keine Straßen überqueren. Steile Wege bergauf, durch Flussbette hindurch und nur Natur, so weit das Auge reicht. In den Vollmondnächten unternehmen wir ganz besondere Ausritte: Wir reiten in der Dämmerung los und binden an einer Tapas-Bar die Pferde an, lassen es uns gut gehen, bis wir dann im Vollmondschein durch die herrliche Natur wieder nach Hause zurückkehren. Überhaupt ist das Pferd hier im Alltag fast immer dabei. Egal, ob bei einem kleinen Ritt zur Erfrischung in einer Tapas-Bar oder zum Einkaufen– wir binden unsere Pferde an, genießen eine Wegzehrung oder erledigen Einkäufe, und für alle hier gehört das zum Alltag. Für uns Pferdemenschen aus nordeuropäischen Gefilden ist das wirklich traumhaft. Aber erlebt es doch einfach selbst und besucht uns auf der Rancho, wir freuen uns drauf!

Eure Barbara Zinstag

www.rancholoslobos.com

 

Globetrotter gefragt! Kennen Sie jemanden, den die Pferdeliebe in die Ferne verschlagen hat, oder sind Sie gerade selbst im Ausland? Wir möchten mehr über Ihre Erlebnis se erfahren. Schicken Sie uns eine E-Mail an: redaktion@mein-pferd.de

#doitride-Newsletter   Sei dabei und unterstütze die #doitride-Kampagne! Mit unserem Newsletter verpasst Du keine Neuigkeiten rund um #doitride. Jetzt aktivieren!