Text: Lara Wassermann        Foto: Forsthofgut

Wellness mit Pferd Hier anzukommen heißt: tatsächlich ankommen. Österreichs ursprüngliche Natur, die Berge, Pferde und Wellness helfen, im Hier und Jetzt zu sein – und das mit allen Sinnen

Der Ofen der Sauna knackt, während die Temperatur immer höher steigt. Ich sitze auf meinem Handtuch und schaue hinaus durch das riesige Panoramafenster auf das Wasser, welches sich hinter der Scheibe befindet, mein Blick schweift über die Bäume und Sträucher dahinter, über die kahlen Bambusstäbe bis hin zu den Bergen, deren Gipfel mit etwas Schnee bedeckt sind. Ich sitze inmitten dieser malerischen Landschaft, erlebe ihre Stille und das Gefühl, dass die Welt da draußen irgendwie verschwunden scheint.

Nie zuvor war ich in den Bergen, denn ich bin eigentlich eher der „Meer-Typ“, der Energie durch Sonne und Aktivitäten tankt. Was bei der Hinfahrt für mich noch etwas beängstigend wirkte, hat jetzt eine ganz andere Anmutung: Die mächtigen Steinmassen am Horizont vermitteln Sicherheit – wie schützende Hände, die sich um einen legen, umzingeln die Berge sanft das Tal, in dem ich mich befinde. Dieses Gefühl, dass ein Ort bleibt, der er immer war, dieses Trutzige, Ewige, das er ausstrahlt, schenkt einem tiefen Frieden.

Kraftplatz Natur

Leogang ist eine Gemeinde im Bundesland Salzburg im Bezirk Zell am See in Österreich. Die beschauliche Gemeinde zählt etwa 3.400 Einwohner und verspricht viel Ruhe und Erholung. Genau das, was ich aktuell brauche. Etwas ausgezehrt fühle ich mich, als ich ein paar Tage zuvor am Anreisetag nach zehn Stunden Fahrtzeit endlich ankomme und meinen Koffer und alles, was ich sonst noch ins Auto packen konnte, aus dem Kofferraum hole. Ein Urlaub mit Wellness und Pferden liegt vor mir – gibt es noch etwas Besseres für gestresste, pferdeverrückte Menschen? Nach Liste abgearbeitet habe ich also alles, was ich hier brauche. So ein Wellnessaufenthalt sollte sicher gut vorbereitet sein, damit nichts schiefgehen kann. Aufgereiht stehen nun meine Reitstiefel, der Helm, diverse Jacken und zwei Jutebeutel mit Büchern und Zeitschriften, die zumindest optisch den Eindruck vermitteln, dass man sich durch das Lesen wunderbar erholen könnte, neben meinem Koffer. Schließlich möchte ich nichts dem Zufall überlassen, denn Erholung kann mir nicht schaden und Reiten sowieso nie. Dass der einfache Weg, beides in Gänze genießen zu können, in mir selbst schlummert und in der Achtsamkeit des Augenblicks liegen wird, wird mir erst später bewusst.

Ich schaue mich genauer um: Das komplette Hotel scheint voll und ganz aus Holz erschaffen zu sein. Urige Balken schmücken die ausgeklügelte Architektur des Naturhotels, und es riecht schon hier nach Wald und Tannen. Jeder Schritt, den ich durch mein temporäres Zuhause mache, entspannt mich ein Stück mehr. Alles ist ruhig, und meine Umgebung wirkt für mich völlig natürlich, ursprünglich und doch modern. Die Menschen um mich herum sind unaufgeregt und entspannt. Beim Erkunden meiner neuen Umgebung wird klar, dass hier die Verbundenheit mit der Natur zelebriert wird und die Kraft der Natur für alle ein großes Gut bedeutet. Auch für mich hat die Natur schon immer etwas Heilendes gehabt, und sie gehörte als ein fester Bestandteil in mein Leben: Als Kind habe ich mit meinen Freunden fast täglich in ihr gespielt, Buden gebaut und kleine Flüsse entdeckt, bin durch jeden entlegenen Winkel „meines“ Waldes mit den Pferden geritten und habe mich selbst bei Nachtritten bestens ausgekannt und stets den Weg nach Hause gefunden. Wenn es mir schlecht ging, spazierte ich durch den Wald oder plauderte im Hindurchschreiten in meiner Jugend mit meinen Freundinnen über die neuesten „Jungsgeschichten“, während um uns herum die Vögel zwitscherten und der Geruch von dem Nadelboden unter unseren Füßen in die Nasen stieg…

Die gesamte Reportage finden Sie in der neuen Mein Pferd- Ausgabe.

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