Text: Nora Dickmann      Foto: imago images/imagebroker

Manche Pferde haben außergewöhnliche Fellfarben. Manche haben weißes Stichelhaar, andere haben blaue Augen und weißes Fell. Aber woran liegt das? Die Mein Pferd-Redaktion klärt auf

Für die ausgefallenen Farben sind Gene verantwortlich. Bewirkt das Gen die Aufhellung des Felles beim Pferd, wird es Cream-Gen genannt. Dieses Gen befindet sich auf dem Chromosom 21 des Tieres. Es hellt sowohl rote als auch schwarze Farbpigmente auf und kann somit alle Basisfarben des Felles verändern. Das Kurz- und Langhaar werden dabei unterschiedlich stark silbern bis weiß gefärbt. Es vererbt sich intermediär, es kann also nicht vollständig durch andere vererbte Merkmale überdeckt werden und ist immer äußerlich sichtbar. Wird nur ein betroffenes Gen vererbt, so ist die dadurch hervorgerufene Aufhellung nur mäßig. Bei zwei vererbten Cream-Genen hingegen kann das Pferd fast weiß aussehen.

Einfaches Cream-Gen

Ein typisches Beispiel für die einfache Aufhellung des Fuchs- Fells ist der Palomino. Im Grunde ist er ein aufgehellter Fuchs. Die Fohlen können beinahe weiß geboren werden und nachdunkeln. Sie können aber auch von sehr hellen Sandfarben bis hin zu fast schwarzen Fell mit hellerer Mähne vorkommen. Damit ein Palomino entsteht, muss mindestens ein Elternteil über ein Cremegen verfügen. Besonders oft sieht man solche Palominos bei Züchtungen des American Quarter Horses und bei Westernpferden des alten, schweren Typs.

Bei den Braunen sind Buckskins typische Vertreter des aufgehellten Fells. Bei diesen Pferden sind Schweif, Mähne und Beine gewöhnlich schwarz. Wildfarbigkeitsabzeichen, wie Aalstrich, Schulterkreuz, Zebrastreifen an den Beinen , die man von echten Falben kennt, fehlen üblicherweise. Da er nur ein Cremegen besitzt, ist ein Buckskin immer mischerbig, das heißt. er gibt sein Cremegen zu fünfzig Prozent an seine Nachkommen weiter.

Bei Rappen wirkt sich die Aufhellung stark unterschiedlich aus. Die dunkleren Varianten können wie helle Rappen wirken und nur durch ihre helleren Augen auffallen, hellere Tiere erscheinen wie Dunkelfüchse. Die aufgehellten Rappen werden als Smokey Black bezeichnet.

Doppeltes Cream-Gen

Ein Fuchs mit zwei Cremegenen wird zum Cremello aufgehellt. Die durch ein doppeltes Cream-Gen aufgehellten Pferde erscheinen nahezu weiß mit rosa Haut. Sie sind jedoch nicht absolut weiß, sondern ihr Weiß hat beim Cremello einen leicht goldenen Schimmer. Ein Brauner mit zwei Cremegenen wird zum Perlino aufgehellt. Hier ist die Fellfarbe cremefarben bis fast weiß. Auch der Perlino hat hellblaue Augen und rosafarbene Haut. Mähne und Schweif sind jedoch gelb-orange, die Beine können ein bisschen dunkler als das übrige Fell sein. Beim Smoky Cream wird ein Rappe aufgehellt. Das Deckhaar nimmt hier einen zartcreme bis elfenbeinfarbenen Ton an und selbst das Langhaar wird silbergrau aufgehellt.

Weitere Infos finden Sie in der aktuellen Ausgabe.

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