Gleichmäßig runde Zirkel reiten

So lustig sich das anhören mag; aber um korrekte, gleichmäßige Zirkel zu reiten, muss man zuerst einmal wissen, wo man sich in der Halle oder auf dem Platz befindet – und das zu jeder Zeit auf dem Zirkel! Das geht aber kaum, wenn man immer auf den Pferdekopf schaut. Um einige der noch folgenden Übungen sauber reiten zu können, musst Du in der Lage sein, wirklich „runde“ Zirkel zu reiten. Verwende also ruhig etwas Zeit darauf, wirklich rund zu reiten

Hilfestellung zum richtigen Zirkel reiten

Eine gute Hilfe ist es, sich durch den Zirkelmittelpunkt in Gedanken längs und quer ein Kreuz vorzustellen und damit den Zirkel in Viertelstücke zu teilen. Ähnlich einer Torte, die man in vier gleich große Stücke teilt. Jeweils am Ende dieser gedachten Linien ist der jeweils tiefste Punkt Deines Zirkels. Wende Deinen Blick jeweils bei Erreichen eines Punktes ab und schaue zum nächsten Punkt. Du merkst dir als Beispiel das „A“ in der Halle als einen Punkt, an dem Du anfängst. Dann suche einen Punkt einen Viertel Zirkel weiter. Das kann ein Fleck an der Wand, eine auffällige Fuge in der Mauer, ein Reklameschild an der Wand, ein Pfeiler oder der Anfang eines Hindernisbalkens, der zufällig auf der Bande liegt sein. Fällt es Dir trotzdem schwer, „rund“ zu bleiben, dann stelle Dir jeweils zwei Pylonen auf jede Viertellinie des Zirkels und nutze sie als Tor. So erhältst Du runde Zirkel. Drängt Dein Pferd auf dem Zirkel nach außen, bewegst Du die innere Zügelhand ganz bewusst nach innen und übst außen etwas mehr Schenkeldruck aus, ohne den inneren Schenkel wegzunehmen.. Benutze also den „offenen Zügel“! Das zeigt dem Pferd den richtigen Weg. Nimm also in diesem Fall den inneren Zügel nicht diagonal an, weil dies Dein Pferd eher über die Schulter weggehen lässt.

Anpassen der Schrittlänge

Im Zusammenhang mit der schon beschriebenen Versammlung kommt der Anpassung der Schrittlänge besondere Bedeutung zu. Verlängern und Verkürzen der Schrittlänge Deines Pferdes innerhalb einer Gangart hilft Deinem Pferd dabei, seinen Rücken runder zu machen. Um seine Schritte länger oder kürzer zu machen, muss es seine Hinterhand vermehrt untersetzen und sich selbst von hinten nach vorne anschieben. Das erfordert dann vom Pferd einen aufgewölbten Rücken und angehobene Schultern. Durch diese Übung werden seine Gelenke und Muskeln flexibeler und stärker, was es letztlich in die Lage versetzt, die Versammlung immer länger aufrecht zu erhalten.

Zirkel helfen die Versammlung aufrecht zu halten

Dazu beginnst Du die Übung auf einem 20 Meter Zirkel im Schritt. Ist Dein Pferd etwas nervös oder zu schnell, verkleinerst Du den Zirkel und übst zu Beginn auf einem 12 – 15 Meter Zirkel. Durch das Üben auf dem Zirkel muss es seine Muskulatur auf der Innenseite zusammenpressen und auf der Außenseite dehnen. Deshalb musst Du darauf achten, das Pferd auf beiden Seiten gleich viel zu arbeiten. Um die Gelenke und Muskeln elastischer und weicher zu machen ohne sie zu schädigen, beginnst Du nach ausreichender Aufwärmphase immer mit einem ganzen Zirkel in einer normalen Schrittlänge und änderst sie dann immer nur für einen nächsten ganzen Zirkel. Erst später veränderst Du die Schrittlängen alle halbe Zirkel, alle viertel Zirkel und am Schluss alle 5 Schritte. Schaffst Dein Pferd es, alle 5 Schritte die Schrittlänge zu verändern, kannst Du auf einer geraden Linie üben. Dann steigerst Du die Übung, indem Du in allen Gangarten übst. Hierzu die Übung Nr. 1: 1. Reite auf den Zirkel und führe die Zügel beidhändig mit dem „direkten Zügel“ und leichter Anlehnung. Wichtig ist es, die Zirkel wirklich rund zu reiten, um das Pferd durch Korrekturen der Richtung nicht von seiner Aufgabe abzulenken. Benutze im Bedarfsfall Pylonen, um runde Zirkel zu bekommen. 2. Nachdem Du im Schritt vorgeübt hast, lässt Du nun Dein Pferd in einen langsamen Trab gehen. Achte auf die leichte Anlehnung. Dein Pferd sollte den Kopf in natürlicher Haltung und leicht vor der Senkrechten tragen. 3. Nach einer vollen Runde auf dem Zirkel forderst Du die leichte Verlängerung des Schrittes zum normalen Trab, indem Du deinen Sitz als „Beschleuniger“ einsetzt. Lehne Dich dazu leicht mit den Schultern zurück und treibe Dein Pferd mit rhythmisch schiebendem Becken an. Versuche dazu tief im Sattel zu sitzen und schiebe wirklich mit den Taschen Deiner Jeans das Pferd nach vorne. 4. Drücke (nicht klopfen) zusätzlich etwas mit beiden Beinen gegen die Flanken, um die Hinterhand noch mehr zu aktivieren. Öffne Deine Finger wie beim „Checken“ um dem Pferd das „Vorwärtsgehen“ zu erleichtern. 5. Wenn Du die Verlängerung des Schrittes spürst, (Dein Sitzrhythmus wird langsamer, ohne dass sich das Tempo verringert) hältst Du den Druck von Sitz und Schenkeln aufrecht, um diese Kadenz zu erhalten. Dein Pferd muss dabei ruhig und entspannt bleiben. 6. Hast Du diesen vollen Zirkel im verlängerten Trab beendet, setzt Du die gleichen Hilfen noch etwas mehr ein , bis Dein Pferd den nächsten Zirkel im starken Trab läuft. 7. Am Ende dieses Zirkels nimmst Du es wieder in den normalen Trab zurück. Dazu nimmst Du die Schultern etwas zurück, setzt Dich wieder ganz tief in den Sattel und folgst mit dem Becken wieder den nun langsamer werdenden Bewegungen Deines Pferdes. 8. Halte dabei Kontakt mit den Schenkeln, aber mit leicht verringertem Druck, um seine Hinterhand weiterhin unterzuschieben. Schließe die Finger um den äußeren Zügel, um dem Pferd die Nachricht „Langsamer“ verständlich zumachen. 9. Bringe diesen Zirkel im normalen Trab zu Ende und verlangsame den nächsten Zirkel mit den gleichen Hilfen wieder in den langsamen Trab, mit dem Du auch angefangen hast. 10. Erst wenn es spürbar funktioniert, verkürzt Du die Distanzen in den verschiedenen Schrittlängen, wie oben beschrieben, immer mehr und gehst zum Schluss auf geraden Linien im 5 Schritt-Rhythmus.   Hier kommen Sie zum nächsten Thema der „Fit durch den Winter“ -Reihe: Galoppübungen   Hier gelangen Sie zur „Fit durch den Winter“-Reihe Übersicht.

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