Kommentar von Redaktionsvolontärin Jessica Classen: Wenn unsere Pferde ab sofort nur noch auf der Wiese stehen und sich die Bäuche vollschlagen würden, wäre das meiner Meinung nach ebenfalls alles andere als förderlich. In der heutigen Zeit haben wir nun einmal nicht mehr diese unendlichen Weiten, die Wildpferde früher gewohnt waren. Unsere Pferde stehen nun einmal eingezäunt auf Koppeln. Dadurch rostet ihr gesamter Körper ein und es ist zudem mangels ausreichender Bewegung gesundheitsschädigend. Die Reiterei sollte deshalb schon per se nicht verurteilt werden. Es gibt immer zwei Seiten der Medaille: Sportreiten ist weder nur gut noch nur schlecht, ebenso das Freizeitreiten. Natürlich ist es egoistisch von uns, ein Pferd zu reiten, weil wir uns dann wohlfühlen. Das Gefühl, vom Pferd bewegt zu werden, die gemeinsamen Trainingsfortschritte zu erleben und zuvor gesetzte Ziele zu erreichen, ist für uns einfach das Größte. Und mit dem richtigen – pferdegerechten – Umgang und Training können wir auch unseren Pferden Spaß daran vermitteln. Hierbei ist es wichtig, dass wir ihre jeweiligen Talente finden, denn jedes Pferd ist anders. Horchen Sie in Ihr Pferd hinein: Woran hat es Spaß? Trail? Wanderritte? Springen? Oder vielleicht doch im Dressurviereck zu tanzen? Fördern Sie seine Motivation, denn es gibt genügend Pferde, die es mögen unter dem Sattel zu laufen und sich zu bewegen. Und besonders beim Freizeitreiten sehe ich da die wenigsten Probleme. Sind wir doch mal ehrlich – egal, ob Mensch oder Pferd – wer mag es nicht mit wehender Mähne durch den Wald zu galoppieren? Genau das macht das Freizeitreiten doch aus: Die freie Zeit miteinander zu genießen.