Pferde reagieren sehr schnell und sensibel: Ein neunjähriger Wallach erschrak, schlug nach hinten aus und traf seine Reiterin. Der gesamte Artikel als PDF
Der Expertenrat von Marlitt Wendt, Verhaltensbiologin: „Pferde sind und bleiben potenziell gefährliche Tiere. Nie darf man vergessen, sorgfältig und umsichtig mit dem Pferd umzugehen. Auch wenn das Tier natürlich keine bösen Absichten verfolgt oder die Situati- on harmlos erscheint, unerwartete Unglücke geschehen leider immer wieder. Pferde haben extrem feine Sinne. Sie bemerken ungewöhnliche Umstände – wie hier den Geruch von Benzin – oft viel früher als der Mensch und reagieren dabei meist auch schneller. Eine solche Reaktion, wie in diesem Beispiel, ist jedoch ungewöhnlich. Vermutlich handelt es sich um eine Verkettung mehrerer unglücklicher Umstände und nicht allein um den alarmierenden Ben- zingeruch. Gerade wenn ein Pferd angebunden ist, ist es ratsam, es immer im Blick zu behalten, auch wenn man sich selbst abwenden will und noch etwas herbeiholen oder wegtragen muss. Nur so kann man noch rechtzeitig aufkommende Probleme erkennen und gegebenen- falls eingreifen. Besonders junge oder unerfahrene Reiter sollten, wie in die- sem Fall glücklicherweise geschehen, dabei von einem erfahrenen Reiter, Pferdemenschen oder Reitlehrer begleitet werden. Meist können dann potenziell gefährliche Situationen von vornherein vermieden werden. Sehr ängstliche Pferde reagieren auf Ver- änderungen entsprechend panischer, was das Gefahrenpotenzial auch für den Menschen erhöht. Pferde sollten daher vorsichtig an möglichst viele Situationen gewöhnt werden.“