Auf dem Paddock wollte ein Mann seine Pferde füttern. Plötzlich sprang sein Wallach auf ihn zu und versetzte ihm einen Kopfstoß. Er musste per Hubschrauber in eine Klinik geflogen werden
Der Expertenrat von Dr. Willa Bohnet, Verhaltensforscherin an der Tierärztlichen Hochschule Hannover:
Unfallstatistiken zeigen, dass die meisten Unfälle mit Pferden beim ganz normalen Umgang passieren. In vielen Fällen liegt dies an der mangelnden Gewöhnung der Pferde an Umweltreize, an Erziehungsdefiziten
oder falscher Situationseinschätzung der beteiligten Menschen. Keiner dieser Gründe war jedoch die Ursache für den Unfall im vorliegenden Fall. Denn die Pferde waren gut erzogen und hatten gelernt, in Erwartung des Futters ruhig hinter ihrem Besitzer zu gehen. Zudem war der Besitzer erfahren. Wie aber konnte es dann zu diesen schweren Verletzungen kommen? Der erste Grund: Pferde sind sehr viel schwerer und stärker als wir Menschen! Wenn rund 400 Kilo auf 80 Kilogramm prallen, sind Verletzungen des „schwächeren“ Partners ziemlich sicher. Der zweite Grund liegt im Normalverhalten des Pferdes: Pferden ist es angeboren, auf eine schnelle Bewegung in ihrer direkten Umgebung mit Ausweich- bzw.
Fluchtverhalten zu reagieren. Es ist ein reflektorischer Vorgang, der sichern soll, dass der eigene Körper unverletzt bleibt. Dabei ist es unerheblich, ob der Umweltreiz tatsächlich gefährlich ist. Und so erschrak auch der Wallach Cheval aufgrund der plötzlichen Bewegung des Nachbarpferdes. Er reagierte reflektorisch, das heißt, ohne nachzudenken. Ungünstigerweise stand sein Besitzer in unmittelbarer Nähe. Solche Situationen sind im Umgang mit Pferden leider kaum zu vermeiden.
Sind Sie auch schon einmal in eine gefährliche Situation mit einem Pferd gekommen? Wir fragen gerne einen Experten nach seinem Tipp.
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