Bei einer Rast während eines Wanderrittes erschrak Stute Baukje, stieß ihre Reiterin zu Boden und kam frei. Weil ihr dabei der am Steigbügel befestigte Reithelm gegen die Seite schlug, galoppierte sie in Panik davon.
Die Expertenmeinung von Trainer Thies Böttcher dazu:
Die Steigbügel sollten beim Führen übergeschlagen oder besser befestigt werden. Schließlich können sie sich auch schnell einmal an einem Ast oder im Gebüsch verhaken. Ein klappernder Gegenstand wie ein Helm sollte natürlich auch nicht in dieser Weise am Sattel befestigt werden. Die „Warteposition“ direkt vor dem Pferd war auch etwas unglücklich. Seitlich neben dem Pferd wäre die Reiterin vermutlich nicht gestolpert. Ein langer Führstrick am Wanderreithalfter (mit einschnallbarem Gebiss) hätte dem Pferd auch mehr Spielraum gegeben. Ob man ein Pferd am kurzen Zügel kontrolliert bekommt, ist mehr als fraglich. Auch kann man Pferde entsprechend vorbereiten. Ein Desensibilisierungstraining für Berührungen und klappernde Geräusche ist immer sinnvoll. Weiterhin sollten sie lernen, einen gewissen Abstand vom Menschen zu halten und nicht zu drängeln. Um dies zu etablieren, muss man im täglichen Umgang sehr aufmerksam sein. Drängelt das Pferd den Besitzer schon auf dem Weg zur Weide nur zehn Zentimeter zur Seite, weiß es, dass es den Menschen bewegen kann. Im „Weltbild des Pferdes“ weicht der Mensch – dies gilt dann auch im Notfall. Um ein Losreißen zu vermeiden, muss es ebenfalls lernen, dem „Druck nachzugeben“. Die Nachgiebigkeit von Genick und Hals ist entscheidend – auch am Halfter. Solch ein Benehmen entwickelt sich im täglichen Umgang und nicht nur im Training. Jeder sollte selbst den entsprechenden Umgang mit dem Pferd erlernen – ein Trainer kann die Pferde nicht gebrauchsfertig machen – jedoch den Reiter unterstützen.
Fazit:
■ Beim Führen die Steigbügel überschlagen und nichts daran befestigen
■ Neben dem Pferd stehen, nicht davor
■ Bei Pausen oder wenn man es führt einen langen Führstrick verwenden
■ Das Pferd schon im täglichen Training für Berührungen und Geräusche desensibilisieren
■ Dem Pferd beibringen, einen gewissen Abstand zum Menschen zu wahren
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