Schweiß, Schmutz und Co. – Sattelunterlagen müssen regelmäßig gewaschen und gepflegt werden, damit das Material lange hält. Darauf sollten Sie achten:
▷ Achtung, aggressiv:
Der Schweiß des Pferdes kann sehr aggressiv sein und das Material angreifen. Die Schabracke kann dadurch unter anderem ihre dämpfende Funktion mehr oder weniger verlieren sowie steif und fest werden, was wiederum die Haut reizen kann.
▷ Nicht zu lange warten:
Schmutzschichten behindern die Feuchtigkeitsableitung. Warten Sie daher bei verschmutzten, verschwitzten Sattelunterlagen nicht zu lange mit dem Waschen.
▷ Luftikus:
Um die Vermehrung von Schimmel und Bakterien zu vermeiden, sollten Sie die Sattelunterlage nach dem Reiten luftig und trocken aufhängen.
▷ Gut gebürstet:
Befreien Sie die Sattelunterlage danach mit einer Bürste von Haaren und Verklebungen. Dazu eignet sich zum Beispiel ein Tierhaarentferner.
▷ Gut zur Haut:
Greifen Sie zu einem sensitiven, pH-neutralen Waschmittel, welches die Haut des Pferdes nicht reizt. Es kommt nicht darauf an, dass ein Waschmittel gut riecht, sondern dass Ihr Pferd es gut verträgt. Ansonsten kann infolgedessen sogar die Losgelassenheit leiden.
▷ Besser nicht:
Lassen Sie die Finger von Weichspüler. Dieser kann allergische Reaktionen beim Pferd auslösen und die Materialfasern beschädigen.
▷ Schongang:
Waschen Sie Ihre Schabracke (wenn nicht anders vom Hersteller vorgegeben) bei 30 Grad Celsius und einem schonenden Schleudergang von 600 Umdrehungen.
▷ In Form gebracht:
Direkt nach dem Waschgang kann die Sattelunterlage gegebenenfalls in Form gezogen werden.
▷ Langsam trocknen:
Lassen Sie die Sattelunterlage an der Luft trocknen, ohne sie direkter Sonneneinstrahlung auszusetzen oder sie auf einen Heizkörper zu legen.
▷ Sonderbehandlung:
Bei Lammfellprodukten oder anderen speziellen Unterlagen sollten Sie die Angaben des Herstellers genau beachten – auch was die Temperatur und andere Einstellungen an der Waschmaschine betrifft.
Lammfell
Ist Lammfell in puncto Wärmeentwicklung wirklich am vorteilhaftesten? Wir haben Lammfellpads genauer unter die Lupe genommen.
▷ Ausgleichend:
Ob im Freizeitbereich oder im Profisport: Immer wieder schwören Reiter auf Lammfellpads oder Sattelunterlagen mit Lammfell. Dabei geht es nicht um günstige Imitate, sondern um echtes Lammfell. Wer jetzt denkt, dass Pferde darunter ja bestimmt viel mehr schwitzen, liegt falsch. Denn Lammfell wirkt wärmeausgleichend, und es kann einen Hitzestau verhindern.
▷ Verringernd:
Natürliches Lammfell kann zudem auch in Sachen Druckverteilung vorteilhaft sein und Druckspitzen gut verteilen. Dadurch werden diese verringert.
▷ Variationen:
Manche Pads sind mit kürzer geschnittenem Fell im Bereich des Wirbelkanals oder mit Aussparungen im Wirbelkanal erhältlich. Sie sollen für eine vermehrte Wirbelsäulenfreiheit sowie eine bessere Atmungsaktivität sorgen.
▷ Platzieren:
Gehört das Lammfellpad nun direkt auf den Pferderücken oder über die Schabracke? Beide Variationen sind möglich, solange die Passform stimmt und die Größe richtig gewählt wird (siehe unten). Liegt das Pad direkt auf dem Pferderücken auf, muss es allerdings auch entsprechend anders gepflegt werden, da es direkt der Haut sowie Schmutz und dem Schweiß des Pferdes ausgesetzt ist.
▷ Getäuscht:
Günstigere Varianten als echtes Lammfell sind Imitate, gefärbte Felle oder Teddyfleece. Sie verfügen allerdings auch nicht über die positiven Eigenschaften des Originals wie Druckdämpfung oder Wärmeausgleich.
Besser messen:
Achten Sie darauf, das Lammfellpad in der passenden Größe zu wählen. Es darf nicht zu klein sein, das würde zu Druckstellen führen. Die Fellränder dürfen keinesfalls direkt am vorderen oder hinteren Ende des Sattelkissens zum Liegen kommen. Ebenso sollte auch die Breite des Pads passen. Es sollte lange genug nach unten reichen. Der Rand darf bei Sätteln mit Vorgurtstrippe nicht genau unterhalb der Ortspitze liegen. Sie können sich dabei zwar auch auf Ihr Auge verlassen, aber manchmal lohnt es sich doch, das Ganze genauer und gründlicher auszumessen.
Gut zu wissen
Achten Sie beim Kauf einer Sattelunterlage auf folgende Eigenschaften:
● Hautschonende Materialien
● Hohe Atmungsaktivität
● Hohe Luftdurchlässigkeit
● Gute Schweißabsorption
● Optimale Passform/anatomisch geformt
● Gute Formstabilität
● Gute Verarbeitung des Materials
● Keine Nähte (oder Ähnliches), die drücken
Text: Aline Müller, Bild: Adobe Stock