Die Araber sind die edelste Pferderasse der Welt, begeistern durch ihre Ausdauer, ihre Eleganz und ihre Treue. Nicht umsonst werden sie als „Söhne der Wüste“ bezeichnet

A raber sind eine sehr alte Pferderasse. Sie gelten als die edelsten Pferde der Welt und werden bereits seit vielen Jahrhunderten als Reittiere in der Wüste geschätzt. Nicht selten sind sie der ganze Stolz von Beduinen und Scheichs. Ihren Ursprung findet die Rasse, zu denen neben den Vollblutarabern auch andere Züchtungen wie Anglo-Araber, Shagya-Araber und das Arabische Halbblut zählen, auf der Arabischen Halbinsel. Aufgrund ihrer hohen Ausdauer, ihrer Zuverlässigkeit und ihres genügsamen Wesens wurden sie für die Wüstenbewohner zu unersetzlichen Gefährten und treuen Begleitern. Nicht nur durch das enge Verhältnis zwischen Beduinen und Arabern, sondern auch durch „Allahs Wille“ wird den arabischen Pferden eine besondere Stellung in der arabischen Welt eingeräumt. Die ältesten Beweise für ihre Existenz sind ein Skelett, das auf circa 1700 v. Chr. datiert wurde, sowie diverse Grab- und Höhlenmalereien.

Mohammeds Legende

Um die fünf Stammstuten der Araber-Zucht rankt sich sogar eine Legende des muslimischen Propheten Mohammed: Er soll seine Getreuen gelehrt haben, dass reine Pferde stärker, schneller, mutiger und treuer seien als Pferde unbekannter Abstammung. Ein Reiter auf dem Rücken eines edlen Pferdes stehe unter dem Schutz Allahs und bleibe von bösen Geistern verschont. Dazu sagte er: „Vorzüglich lege ich euch die Sorge für die Zuchtstuten ans Herz; ihr Rücken ist ein Ehrensitz, und ihr Bauch ein unerschöpflicher Schatz!“ Damit machte der Prophet die Reinzucht zum göttlichen Gebot. Bis heute wird viel Wert auf die Reinzucht gelegt.

In Zelten zu Hause

Da die nomadischen Beduinen ihre Pferde so bewunderten, ließen sie die Tiere, so die Erzählung, in ihren Zelten schlafen und fütterten sie von Hand. Daher rühren wohl auch die den Pferden nachgesagten Charaktereigenschaften her: Sie zeichnen sich aus durch ein gutartiges Temperament, einen vorzüglichen Charakter, Duldsamkeit und Anhänglichkeit. Die hochintelligenten Pferde besitzen ein ausgezeichnetes Gehör und einen sehr ausgeprägten Orts- und Gedächtnissinn. Darüber hinaus sind sie zäh und genügsam, ihre Bewegungen leicht und grazil. Auch raumgereifte Gänge machen die Araber aus. Ein Vollblutaraber kann übrigens jede erdenkliche Farbe annehmen. Insbesondere Araber-Schimmel sind jedoch besonders häufig zu finden, aber auch Braune, Füchse und Rappen sind nicht selten.

Gutmütige Persönlichkeit

Der Hechtkopf, die großen Augen und Nüstern und der zierliche Körper zeichnen die orientalischen Vollblüter aus. Das Araber-Stockmaß beläuft sich auf eine Größe zwischen 140 und 156 Zentimetern – nicht selten haben Araber also auch Ponymaß. Ein hoher Schweifansatz, der hochangesetzte Hals und die langen Beine verleihen den Vollblütern ihr majestätisches Auftreten. Auch wenn ihnen nachgesagt wird, dass sie temperamentvoll seien, spiegelt sich in ihnen stets auch eine gemütliche und einfühlsame Persönlichkeit wider. Sie sind sehr menschenbezogen und anhänglich, denn sie bauen schnell eine Beziehung zu ihren Reitern auf. Eine weitere Besonderheit zeichnet diese Rasse aus: Im Gegensatz zu anderen Pferderassen haben die Araber-Pferde nur 17 statt der üblichen 18 Rippen, fünf Lendenwirbel und 15 Schweifwirbel. Das führt zu einer kompakten Optik, weshalb Araber auch als „Quadratpferde“ bezeichnet werden. Wird das Pferd artgerecht gehalten, bekommt es ausreichend Bewegung und wird es rassespezifisch gefördert und trainiert, kann der Araber durchaus bis zu 40 Jahre alt werden. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei 25 bis 30 Jahren.

Geborene Athleten?

Ihre filigrane Erscheinung, ihr gutmütiger Charakter und ihre Menschenbezogenheit machen die arabischen Vollblüter zu tollen Freizeit- oder Showpferden. Nachdem die Englischen Vollblüter sie im Rennsport abgelöst haben, haben die Vierbeiner eine neue Disziplin für sich gefunden: das Distanzreiten. Ihre Herkunft spielt ihnen hierbei in die Karten, denn sie verfügen über eine deutlich höhere Ausdauer als die meisten anderen Rassen und sind von Natur aus sehr bewegungsfreudig und agil.

Berühmte Vertreter

Vor allem ihrer besonderen Optik und ihrer Nervenstärke haben Araber es zu verdanken, dass sie oft in Film und Fernsehen zu sehen sind. Beispielsweise ist Bibi Blocksbergs Pferd Sabrina im ersten Teil der Verfilmung „Bibi und Tina“ ein Araber-Schimmel. Dieser spielt in der Verfilmung zwar eine Stute, heißt in der Realität aber Sarouc und ist ein Wallach.

Auch der schwarze Vollblutaraber, der 1976 im Film „Der schwarze Hengst Blitz“ die Hauptrolle spielte, zeigte bei den Dreharbeiten Nervenstärke. Casso Ole musste während des Drehs mit Kobras kämpfen, gewöhnte sich aber schnell an die Schlangen. Auch in den Filmen „Secretariat“ und „Dreamer – ein Traum wird wahr“ spielten Araber die Hauptrolle und begeisterten die Zuschauer.

Text: Nora Dickmann    Foto: www.Slawik.com

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