Giftpflanzen sind der Albtraum eines jeden Pferde­besitzers. Nimmt das Pferd eine solche Pflanze zu sich, kann das schwere Symptome nach sich ziehen. Wir stellen zehn Giftpflanzen vor, die jeder kennen sollte.

 

Jakobskreuzkraut

Die Pflanze, die auch Jakobs-­Greiskraut genannt wird, enthält wie alle Greiskräuter hochgradig ­giftige Pyrrolizidin-Alkaloide wie Seneciphyllin,  Senecionin, Jacozin, Jacobin, Jacolin und Jaconin. Chronische, irrever­sible Leber­schädigungen können nach der Aufnahme die Folgen sein. Jakobskreuzkraut ist schwer in Heu erkennbar. Die ­Vergiftung kann sich sukzessive ­steigern, weil sich das Gift im Körper anreichert. Symptome einer Aufnahme des Krautes sind Gewichts- und Konditionsverlust, häufiges Gähnen, „Sonnenbrand“ am Maul und den weißen Abzeichen, Schrunden in den Fesselbeugen, die leicht mit Mauke zu verwechseln sind, sowie Koliken, Verstopfungen, Blut im Kot oder im Urin. Eine ­wirksame Behand­lung gibt es nicht. Die tödliche ­Dosis ­beträgt – je nach Größe des ­Pferdes – zwei bis vier Kilogram.

 

Herbstzeitlose

Die stark giftige Herbstzeitlose wächst auf Wiesen und am Wegesrand. In den Blüten und Samen ist das hochgiftige Colchicin vorhanden, das erst nach einigen Stunden wirkt. ­Bereits bei nur 70 Gramm im Heu kann dies jedoch schon tödlich sein. Symptome einer Vergiftung sind Futterverweigerung, Speicheln, starker Durst, Schweißausbrüche, Koliken und (blutiger) Durchfall. Eine Nieren­insuffizienz ist ebenso wenig auszuschließen wie Kreislaufstörungen und Lähmungen.

 

Schwarze Tollkirsche

Die Schwarze Tollkirsche ist sowohl als Hecke als auch in Wäldern zu finden. ­Bereits im Mittelalter war diese Pflanze beliebt als „Zauberpflanze“, enthält aber die hochtoxischen Tropan-Alkaloide Hyoscyamin, Atropin und Scopolamin sowie Apoatropin, Belladonnin und Scopoletin. Die typischen Vergiftungssymptome  ­treten auf. Bei Pferden kann es zu Lähmungen des zentralen Nevensystems und – in höherer Konzentration – zu Atem- oder Muskelstillstand führen. Schon nach ­einer Aufnahme von 60 Gramm der Blätter treten Vergiftungen auf.

 

Adlerfarn

Beim Adlerfarn ist die gesamte ­Pflanze ­giftig für Pferde. Die Pflanze enthält das Enzym Thiaminase und verschiedene Blausäure­glycoside. Dieses Enzym zerstört das lebens­wichtige Vitamin B1. Die Aufnahme des ­Adlerfarns kann die En­tstehung von ­Tumoren und Krebs begünstigen oder sogar ­verursachen. Die giftige Dosis für ein Pferd beträgt mindestens zwei Kilogramm über ­einen ­­Zeitraum von 30 Tagen.

 

Buchsbaum

Der Buchsbaum ist immer noch ein beliebter dekorativer Busch, der auch als Hecke genutzt wird. Für Pferde ist die immer­grüne Pflanze bereits ab einer Aufnahme von 700 Gramm giftig. Ein gestörter Bewegungsablauf, Krämpfe, Koliken und starker Durchfall sind typisch für diese Art von Vergiftung. Tritt eine Atemlähmung auf, endet dies tödlich für das Tier.

 

Goldregen

Der Goldregen wird aufgrund seines pracht­vollen Aussehens gerne als Zierstrauch gepflanzt. ­Besonders in den Samen sind die Alkaloide Cytisin, Laburamin und Laburnin enthalten. Diese können zu Schweißausbrüchen, Krämpfen, Pulsbeschleunigungen, Zittern und Atemlähmungen führen. Nur 250 Gramm der Samenkörner sind bereits tödlich für ein durchschnittliches Pferd.

 

Blauer Eisenhut

Einer der giftigsten Pflanzen für Mensch und Tier in Mittel­europa ist der Blaue Eisenhut. Für ihn gibt es kein Gegenmittel! Das Alkaloid (Stickstoffverbindung) Aconitin, das auch über die Haut aufgenommen werden kann, sorgt in kürzester Zeit für eine Lähmung der Atmung und ein Versagen des Kreislaufs. In der Antike ist der Blaue Eisenhut schon als ­Tötungsgift bekannt.

 

Oleander

Auch der Oleander findet gerne Platz in ­Kübeln, Parks und Gärten, ist aber ebenfalls hochgiftig. Die Pflanze enthält das ­Glycosid Oleandrin, das herzschädigend wirkt. Die ­tödliche Dosis für Pferde liegt bei nur 15 bis 20 Gramm der frischen Blätter.

 

Bild: Imago

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