Spat ist eine sehr oft diagnostizierte Lahmheitsursache bei Pferden. Früher wurde sie hauptsächlich bei Sportpferden (Dressur, Springen, Trabrennen) festgestellt, heute tritt sie inzwischen bei Pferden jeden Alters auf. Bei dieser Arthrose des Sprunggelenkes entwickeln sich meist typische Knochenwucherungen, die am Ende zu Lahmheit führen 

Wie erkennt man Spat?

Spat beginnt schleichend. Meist tritt zu Beginn der Arbeit eine geringe Lahmheit auf, die verschwindet, wenn das Pferd warm geworden ist. Im Stand wird Spat deutlich, wenn die erkrankten Gliedmaßen geschont werden. Am deutlichsten ist diese Krankheit nach der Beugeprobe zu erkennen. Im weiteren Verlauf wird die Lahmheit stärker oder bleibt bestehen. Das erkrankte Pferd tritt dann kürzer oder beginnt mit der Hinterhand zu schlurfen, da das Beugen des Beines schmerzhaft ist. Aufgrund der Schmerzen versuchen viele Pferde, auf den Zehen abzufußen, welche deshalb stärker abgenutzt werden. Häufig finden sich im fortgeschrittenen Stadium Schwellungen als äußere Anzeichen der Knochenwucherungen an der Innenseite des Spunggelenks.

Spat: Ursache

Das Sprunggelenk des Pferdes besteht aus einem größeren und drei kleineren Gelenken, zwischen denen Knorpel liegt und die nur minimal beweglich sind. Aus diesem Grund gibt es auch unterschiedliche Formen von Spat. Bei Beanspruchung werden diese kleinen Gelenke gedreht oder unter Druck und Zug gesetzt. Dabei wird vor allem die Innenseite des Sprunggelenkes belastet. Beim Spat entzünden sich diese Gelenke, die Knochenhaut und der Knochen, oft auch die sogenannte Spatsehne (läuft an der Innenseite des Sprunggelenks) und ihr Schleimbeutel.

Wird die Entzündung chronisch, wird der Gelenkknorpel angegriffen. Zum Ausgleich lagert der Körper neue Substanz an. Dabei bilden sich Kalkeinlagerungen im Knorpel und danach Knochenwucherungen. Mit der Zeit kommt es zu Verwachsungen mit dem Röhrbein, und die Sprunggelenksknochen verschmelzen. Irgendwann ist der Gelenkspalt komplett geschlossen. Die Gelenke versteifen.

Woher kommt die Arthrose im Spunggelenk?

Sowohl innere als auch äußere Ursachen können Spat auslösen. Meist ist eine Überbelastung der Gelenke des Tieres der Auslöser, wie beispielsweise bei einem zu intensiven Training. Aber auch eine einmalig starke Belastung, etwa durch einen Sturz, kann ausreichen, damit das Pferd an Spat erkrankt. Aber nicht nur zu viel Bewegung, auch zu wenig Bewegung, etwa während des Aufwachsens oder während langer Stehphasen, kann zu Spat führen. Mineralstoffmangel, falsche Fütterung, genetische Vorbelastungen oder Fehlstellungen wie Säbelbeinigkeit oder schwache Gelenke können ebenfalls als Auslöser von Spat fungieren.

Spat: Wie kann dies diagnostiziert werden, und wie sieht die Behandlung aus?

Die gängigste Methode, um Spat zu diagnostizieren, ist die Spatbeuge, ergänzt durch Betrachtung und Betastung. Dabei wird das Sprunggelenk stark gebeugt, woraufhin das Pferd ohne Schritt-Zwischentritt antraben muss. Geht es dabei die ersten Tritte lahm, ist das ein Indiz für Spat. Durch Röntgenbilder wird die Diagnose gefestigt. Die Veränderung der Knochen ist, wenn sie vollständig verknöchert ist, nicht mehr umkehrbar. Darum ist es besonders wichtig, die Entzündung und die Schmerzen zu behandeln, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern. Dazu wird der Tierarzt anfangs entzündungshemmende Mittel ins Gelenk spritzen, um die Versteifung des Gelenkes zu beschleunigen. Dies kann alternativ auch durch eine Operation geschehen. Der Hufschmied kann durch einen speziellen orthopädischen Hufbeschlag die Innenseite des Sprunggelenkes entlasten. Auch Stoßwellen- und Magnetfeldtherapien können bei einer Spat-Behandlung helfen. Wichtig ist für Spatpferde definitiv ausreichend Bewegung, auch unter dem Sattel. Diese sollte hierbei aber unbedingt auf das Pferd abgestimmt werden. Diese Erkrankung ist jedoch nicht heilbar. Wie kann man vorbeugen? Eine ausgewogene Mineralstoffzufuhr sowie die richtige Fütterung und Bewegung sollten bereits im Fohlenalter bedacht werden, ebenso eine korrekte Gliedmaßenstellung. Ein schonendes, langsam aufbauendes Training in täglicher Arbeit ist ebenfalls wichtig.

Text: Nora Dickmann     Foto: www.Slawik.com

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