Bewegung ist Leben, und Leben ist Bewegung – doch ohne gesunde Hufe ist nicht nur die Bewegung des Pferdes, sondern auch sein Leben eingeschränkt. Pferde sind schließlich nicht nur Lauf-, sondern auch Fluchttiere. Wenn ihr Fundament schmerzt oder andere Probleme auftreten, leidet in der Regel nicht nur der Huf, sondern der gesamte Bewegungsapparat. Dem können Sie vorbeugen und entgegenwirken

Weicher Boden führt tendenziell dazu, dass die Wachstumswinkel der Hornröhrchen flacher werden, wodurch sich die Auflagefläche des Hufes vergrößert: Der Huf wird breiter, und das Pferd sinkt nicht mehr so tief ein. Dieser Mechanismus macht in Bezug auf die Natur des Pferdes durchaus Sinn, denn er sorgt dafür, dass das Pferd im Notfall weiterhin schnell flüchten kann. Hingegen wird der Huf auf trockenem, festem Untergrund eher kompakter und fester in der Substanz. „Damit kann er die größeren Bodenreaktionskräfte wie Wellen, Vibrationen, Kräfte und Druck besser kompensieren, und der Abrieb wird minimiert“, erklärt Hufpflegerin Kati Jurth. „Natürlich geschieht das alles in einem Rahmen, der für das jeweilige Individuum genetisch festgelegt ist; aus einem steilen und kompakten Huf wird also kein flacher oder weiter Huf werden und umgekehrt. Oder anders ausgedrückt: Aus einem Araberhuf wird niemals ein Tinkerhuf und umgekehrt.“

Nicht außer Acht zu lassen ist auch der Stoffwechsel des Hufes. Damit er reibungslos funktioniert, ist Bewegung lebenswichtig. Boxenpferde stehen sich regelrecht krank. Ebenso kann aber auch falsche Belastung beim Training zu Problemen führen. Von einer zu harten reiterlichen Einwirkung über ständiges Über-Tempo-Reiten bis hin zum Reiten auf zu tiefem Boden. Das Pferd muss die starken Kräfte, die auf den gesamten Bewegungsapparat wirken, irgendwie kompensieren. „Als Hufschmiede und Hufbearbeiter bearbeiten und versorgen wir die Hufe so, dass die natürliche Mechanik erhalten bleibt, verbessert oder wiederhergestellt wird; der Huf soll bestmöglich funktionieren“, sagt unsere Expertin. Bestimmte Faktoren wie die genetische Veranlagung, das Alter oder andere Erkrankungen setzen der Hufspezialisten allerdings auch Grenzen. Für wichtig hält Kati Jurth auch eine Beratung der Pferdebesitzer in Bezug auf Bewegung, Fütterung und Haltung – denn all diese Punkte haben Einfluss auf die Hornsubstanz der Vierbeiner.

Text: Aline Müller      Foto: Adobe Stock 

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