Typische Anzeichen für einen akuten entzündlichen Prozess im Huf sind neben Lahmheit und Fühligkeit, also dem behutsamen Auftreten mit dem Huf, vermehrte Pulsation und Wärme.
„Bei einer Lederhautentzündung kann man als Hufschmied oft Einblutungen und Hämatome erkennen“, erklärt Michel Beermann. „Als Laie kann man das nur teilweise sehen, da der Beschlag die Struktur verdeckt. Durchaus kann man aber äußerliche Einblutungen am Horn sehen. Das jedoch häufig erst später, wenn es schon etwas rausgewachsen ist.“ Vor allem bei hellem Hufhorn sind diese Blutergüsse leichter zu erkennen. Da es sich um eine Entzündung handelt, hilft es, diese im akuten Stadium zu kühlen. Tierärzte sichern die Diagnose meist mit einer Hufzange ab und prüfen, ob und wo das Pferd empfindlich reagiert. Sie unterscheiden zudem, ob die Entzündung durch Bakterien hervorgerufen wurde (septische Huflederhautentzündung, wie etwa bei einem Nageltritt), oder durch stumpfe Verletzungen (aseptische Huflederhautentzündung), wenn das Pferd übermäßig viel auf unebenem, steinigem Boden trainiert wurde oder häufig mit dem Huf gegen die Boxenwand geschlagen hat. Bei einer septischen Entzündung folgt meist ein Hufgeschwür, das entsprechend behandelt werden muss. Hufverband und antibakterielle sowie schmerzlindernde Medikamente können nötig werden. Bei einer aseptischen Huflederhautentzündung wird nach dem Kühlen des Hufes ein Angussverband angebracht.
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