Das Reiten von Übergängen zwischen den Grundgangarten und innerhalb einer Gangart sowie das Rückwärtsrichten sind förderlich für die Versammlung. Sie sorgen für aufmerksame Mitarbeit, Reaktionsschnelligkeit, Geschicklichkeit und Balance.
Kraft in der Hinterhand steigern
Übung 1:
Trab-Schritt-Trab-Übergänge lockern über das stetige Beugen und Abfußen die Hinterhand, kräftigen sie aber auch zugleich.
Übung 2:
Galopp-Schritt-Galopp-Übergänge fördern ebenso die Kraft in der Hinterhand. Auf gebogener Linie können die Übergänge (sowohl im Trab als auch im Galopp) auch in leichter Schultervor-Tendenz geritten werden, um eine verbesserte Lastaufnahme durch das innere Hinterbein zu erzielen.
Übung 3:
Tempiwechsel sind ideal für mehr Power in den Hinterbeinen. Beim Zulegen und Abfangen sowohl im Trab als auch im Galopp muss aber darauf geachtet werden, dass das Pferd nicht sein Gleichgewicht verliert und auf die Hand gerät oder eng im Hals wird. Es empfiehlt sich, mit wenigen Takten die Tempounterschiede zu beginnen, bis das Pferd die Aufgabe begriffen hat und körperlich problemlos umsetzen kann. Erst dann sollte eine Steigerung gefordert werden.
Hankenbeugung trainieren
Übung 1:
Wiederholte Übergänge „Halt–Rückwärtsrichten–Antraben“ trainieren die Hankenbeugung. Wichtig ist hier zweierlei: Erstens, dass das Rückwärtsrichten ohne Widerstand abrufbar ist, d. h. das Pferd die Hinterbeine willig beugt. Es darf in der Rückwärtsbewegung weder eng im Hals werden noch gegen die Hand gehen, denn beides ist ein Indiz für fehlende Lastaufnahme der Hinterhand. Und zweitens, dass das Halten ausreichend lange durchgehalten wird, sonst wird das Pferd schnell unruhig. Aus dem Rückwärtsrichten wird dann direkt und flüssig angetrabt, um aus der Beugung der Hinterhand direkt ins energische Vorfußen zu kommen.
Übung 2:
Wiederholte Übergänge „Halt–Rückwärtsrichten–Galopp“ sind für fortgeschrittene Reiter-Pferd-Paare ideal. Zur Steigerung der Effektivität kann direkt in eine Volte angaloppiert werden.
Übung 3:
Im Anschluss kann das Rückwärtsrichten „herausgekürzt“ werden und können stattdessen erste versammelte Tritte bzw. Sprünge abgerufen werden. Es ist empfehlenswert, zu diesem Zweck die Übung – egal ob im Trab oder Galopp – zunächst an immer demselben Punkt zu reiten. Das Pferd erwartet die Rückführung und lässt sich erheblich leichter abfangen. So lassen sich recht einfach die ersten Halben Tritte und versammelten Sprünge abrufen. Wichtig ist, dass es aus jeder Rückführung immer wieder ins Vorwärts entlassen wird, damit keine verkümmerte Bewegung entsteht.
Text: Inga Dora Schwarzer Foto: www.Slawik.com