Für eine intakte Immunabwehr ist ein optimales Zusammenspiel von Vitaminen und Nährstoffbausteinen vonnöten. Vor allem während einer erhöhten Belastungsphase wie dem Fellwechsel kann ein Mangel durch ergänzendes Pferdefutter ausgeglichen werden.
Aber Futterberaterin Julia Krug warnt: „Es gibt so viele Zusatzmittel auf dem Markt, dass man schnell den Überblick verliert. Man darf nicht vergessen: Auch diese Zusätze sind keine Wundermittel und helfen dem Pferd nicht von heute auf morgen!“ Ist man sich unsicher, lohnt es sich, einen Profi zu Rate zu ziehen. „Ich rufe ja auch einen Sattler an, wenn ich wissen will, ob der Sattel noch passt. Wieso dann nicht auch eine Futterberatung in Anspruch nehmen?“, fragt Julia Krug lachend. Das Gleiche hat sie damals auch gemacht, als ihre Stute nach dem Abfohlen an Geburtsrehe litt: „Die Futterberaterin hat meiner Stute und damit auch dem Fohlen damals das Leben gerettet!“
Stoffwechsel unterstützen: Die Leber
Ein entgleister Stoffwechsel führt immer zu einer Dysbalance, die sich belastend auf Leber und Nieren auswirkt. Die Leber ist ein überlebenswichtiges Organ für Pferde. Oft belasten Medikamente das Organ, ebenso wie Schimmelbefall in Heu, Stroh oder Silage. Dies kann zu erheblichen Leberschädigungen führen. Wird also langfristig Grundfutter schlechter Qualität gefüttert, so kann dies eine Lebererkrankung mit sich bringen. Jakobskreuzkraut und Herbstzeitlose sind giftige Pflanzen, die auf Weiden gefunden werden und ebenfalls leberschädigend sind. Auch Eiweißüberschuss kann zu einer Überbelastung der Leber führen. Solche Leberbelastungen kommen mittlerweile immer öfter vor. Erhöhte Leberwerte im Blutbild und unspezifische Symptome wie Haut-, Fell- sowie Fellwechselprobleme, Appetitlosigkeit und Leistungsschwäche sind heute leider keine Seltenheit mehr.
Wichtige Vitamine und Nährstoffbausteine für das Pferd
Beim Infektionsschutz spielt die Verfügbarkeit von Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen eine besondere Rolle. Aber bedenken Sie: Zeigt Ihr Pferd irgendwelche der hier genannten Symptome, sollten Sie nicht sofort zufüttern, sondern die Ursache für den Mangel ausfindig machen!
- Vitamin A: Schützt die Haut und die Schleim- häute des Körpers vor Krankheits- erregern. Ein Mangel führt zu Infektanfälligkeiten.
- Vitamin C: Stärkt die Abwehrkräfte und schützt vor Infektionskrankheiten.
- Vitamin E und Selen: Schützen die Zellen vor Angriffen von freien Sauerstoffradikalen und sind somit wichtig für die körpereigenen Abwehrkräfte. Fehlt Selen, können unter anderem Immunsystemstörungen auftreten.
- Zink: Herrscht ein Zinkmangel, kann es zu Störungen der Immunabwehr, erhöhter Infektanfälligkeit und zur Schuppenbildung kommen.
- Magnesium: Nervosität und Muskelprobleme können Folgen des Mangels sein.
Text: Nora Dickmann Foto: picture aliance/ Frank May