Pferde sind Gewohnheitstiere, feste Futterzeiten und strukturierte Abläufe helfen ihnen, ein entspanntes Leben zu führen. Wenn doch ein gemeinsamer Urlaub oder ein Umzug ansteht, kann man dem Tier mit Futter zur Entspannung verhelfen

Urlaub mit dem eigenen Pferd ist der Traum vieler Reiter. Doch wer schon einmal auf einem Turnier war oder sogar mit dem Pferd umgezogen ist, weiß, wie aufregend die neue Umgebung für das Tier sein kann. Lohnt sich dieser Aufwand wirklich? Nur für ein paar schöne Tage?

Je länger der Ausflug dauert, desto entspannter wird er für das Pferd. Besonders wichtig ist auch, dass Sie als Bezugsperson entspannt sind. Oft sieht man auf Turnieren nervöse Pferd-Mensch-Teams, die dann voneinander enttäuscht sind, weil die gewohnte Leistung nicht abgerufen werden kann. So kann der Ausflug keinen Spaß machen. Unwohlsein aufgrund von Umstellungen, sei es bei Futter, Haltungsform oder Herdenkumpels, verursacht bei Pferden Stress. Dieser muss sich nicht unbedingt in Nervosität auf das Pferd niederschlagen. Durch eine schlechtere Durchblutung des Magens wird zum Beispiel vermehrt Magensäure produziert, und die Schleimhaut wird nicht ausreichend geschützt. So können im schlimmsten Fall in längeren Stressperioden Magengeschwüre entstehen. Auch das Immunsystem der Pferde leidet unter dem Stress, sie werden anfälliger für Infekte und Allergien.

Anzeichen für Stress

Auch optisch sieht man vielen Pferden den Stress an. Gekräuselte Nüstern, angelegte Ohren, andauerndes Schweifschlagen oder auch stumpfes, trauriges Aussehen können Anzeichen für Stress sein. Je länger das Pferd dem Stress oder stressigen Situationen ausgesetzt wird, desto anstrengender wird es für das Tier. Viele Pferde neigen dann zu starkem Gewichtsverlust, der vor allem bei schwerfuttrigen Pferden vermieden werden sollte. Je besser das Pferd grundsätzlich aufgestellt ist, desto einfacher wird ihm auch ein kurzfristiger Stallwechsel fallen. Grundsätzlich sollte die Zufuhr von Nährstoffen im Gleichgewicht sein, damit das Pferd eine gesunde Darmflora hat und so die Nährstoffe auch vollständig aufnehmen kann.

Urlaub mit Pferd: Unbedingt Vorsorge treffen

Damit der Urlaub nun nicht ins Wasser fällt, kann das Pferd vorbereitet werden. Schon mit dem Futter kann viel Stress vom Pferd genommen werden. Grundsätzlich sollte vor der Reise ausgeschlossen werden, dass das Pferd bereits zu Hause unter Stress und fehlerhafter Fütterung leidet. Ist dies geschehen, kann mit dem richtigen Futter und einigen kleinen Tipps der Urlaub für Pferd und Reiter zu einer entspannten Zeit werden.

Die Fahrt im Hänger setzt viele Pferde bereits unter Stress. Sie werden aus ihrem gewohnten Umfeld herausgeholt und wissen nicht, wohin die Reise geht. Damit das Pferd sich hierbei entspannen kann, sollte unbedingt ausreichend Heu angeboten werden. Pferde haben ein hohes Kaubedürfnis, denn nur durch das Kauen entsteht bei ihnen Speichel, der unter anderem dafür zuständig ist, die Säureentwicklung im Magen zu neutralisieren. An einem Kilogramm Heu knabbern Pferde zwischen 45 Minuten und einer Stunde. Deshalb ist Heu während des Transports so wichtig.

Kraftfutter

Handelt es sich lediglich um einen kurzen Aufenthalt, sollte das Futter von zu Hause mitgenommen werden. So muss sich der Magen nicht auf eine andere Qualität umstellen und das Tier bekommt sein gewohntes Futter. Schon so kann ein Stressfaktor eliminiert werden. Im Normalfall sollte es kein Problem sein, das Futter aus dem Pensionsstall mitzunehmen, achten sie nur darauf, ausreichend Futter einzupacken. Am einfachsten ist es, die Portionen in kleine Schalen aufzuteilen, so haben Sie eine gute Übersicht, ob ausreichend Futter vorhanden ist.

Stresssituationen können zudem einen Magnesiummangel auslösen. Dieses Mineral wird jedoch genau dann besonders benötigt. Fehlt es dem Pferd, äußert sich das in Verspannungen und Nervosität. Eine zusätzliche Magnesiumzufuhr kann vor und während des Urlaubs also dafür sorgen, dass das Pferd mit der ungewohnten Situation besser zurechtkommt. Auch Vitamin B12 ist dafür bekannt, dass es die Nerven beruhigt. Wird Ihr Vierbeiner also mit einer Kombination aus Vitamin B12 und Magnesium gefüttert, stabilisieren sich seine Nerven und das Tier wird belastbarer. Auch Futter mit einem Einfluss auf den Serotoninspiegel kann ängstlichen Pferden helfen, sich in stressigen Situationen woh- ler zu fühlen. Um den Serotoninspiegel zu heben, kann zum Beispiel auf Tryptophan, eine Aminosäure, zurückgegriffen werden.

Text: Sophia Arnold     Foto: imago images/ Frank Sorge

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