Fesselekzem, Fraktur
[textblock][bildlinks webeditionid=““/][inhalt]Fesselekzem
siehe Mauke
Fraktur (Knochenbruch)
Definition
Eine Trennung des Knochens in mehrere Teile wird als Fraktur oder Knochenbruch bezeichnet. Demgegenüber ist eine Fissur nur ein Riss im Knochen, der Knochen als solches hängt aber noch zusammen.
Ursache
Frakturen entstehen selten durch Sportverletzungen. Meist bricht der Knochen beim Herumtoben in der Halle oder auf der Weide, wenn Pferde gegeneinander auskeilen. Daher ist auch häufig der Bereich des Ellbogens betroffen. Aber auch Pferde, die gegen die Boxenwand treten erleiden häufig einen Bruch: Hier ist häufig das Hufbein betroffen. So genannte Ermüdungsbrüche betreffen Sportpferde, deren Muskeln, Sehnen und Bänder die Knochen nicht mehr ausreichend unterstützen können. Stollen unter den Eisen verursachen Rotationsbrüche: Durch die Stollen wird der Huf daran gehindert, wegzurutschen und steht fest auf dem Boden. Das Bein darüber bewegt sich allerdings in scharfen Wendungen weiter und führt so zum Bruch des Knochens.
Erscheinungsbild und Krankheitsverlauf
Manchmal bricht der Knochen mit einem dumpfen krachen. Sofort tritt eine Lahmheit mit starken Schmerzen auf. Das Allgemeinbefinden bleibt meist gut. Die Pferde zeigen in der Regel auch normalen Appetit. Häufig ist die betroffene Stelle deformiert, in jedem Fall aber schwillt sie an. In den ersten Tagen nach dem Bruch kann Fieber einsetzen.
Sofortmaßnahmen
Das Pferd darf auf keinen Fall bewegt werden. Man muss sofort den Tierarzt verständigen. Er stabilisiert den Bruch mit einem Gipsverband für den Transport in die Klinik. Nur wenn kein Tierarzt erreichbar ist darf man selbst den Bruch stabilisieren. Dabei besteht der Verband aus sterilen Kompressen. Man sollte bei einem Bruch den Verband sehr dick polstern. Über die erste Schicht kann man zur Versteifung eine Schiene einwickeln. Pferde, die einen Bruch am Vorderbein haben, werden rückwärts verladen. Schmerzmittel sind verboten, weil das Pferd sonst das gebrochene Bein belasten könnte.
Behandlung
Die Heilchancen bei Knochenbrüchen haben sich in den letzten Jahrzehnten deutlich verbessert. Kostete früher ein Bruch meist das Leben, bestehen heute bessere Chancen auf Heilung – abhängig von der Lage des gebrochenen Knochens. So lassen sich Knochen in den oberen Bereichen (zum Beispiel der Oberarm) nur schwer stabilisieren und wachsen aufgrund ihrer Stärke nur langsam zusammen. Brüche des Fesselbeins und Hufbeins haben günstigere Prognosen. Splitterbrüche sind nahezu unheilbar. Bei allen Frakturen liegt die Hauptschwierigkeit darin, den gebrochenen Knochen während der Heilung so still zu legen, dass das Pferd trotzdem seine gesamte Körpermasse mit dem betroffen Glied aufnehmen kann und dabei schmerzfrei ist.
In der Regel wird ein Bruch operiert. Dabei werden die getrennten Knochenteile mit einer Nagelung, Verschraubung, Bolzung, Schiene oder durch eine Naht mit Metalldraht zusammengefügt. Nach der Operation wird der Patient etwa eine Woche mit Antibiotika behandelt, um eine Infektion zu verhindern. Alternativ kann der Bruch mit einem Gips stabilisiert werden. Allerdings kann auch dieser brechen oder die Haut schädigen. Besser ist ein Verband aus harzgebundenem Faserglas. In jedem Fall braucht das Tier nach der Behandlung absolute Boxenruhe. Allerdings besteht die Gefahr einer Belastungsrehe, da das Pferd das verletzte Bein entlastet und sein ganzes Körpergewicht mit dem anderen, gesunden Bein trägt. Bei einem verband dauert die Behandlung mindestens zwei Monate, wobei der Verband alle drei bis vier Wochen gewechselt wird. Bei einer Operation kann man das Pferd bereits nach sechs Wochen wieder führen.
Alternative Heilmethoden
Anfangs (nicht während des Notfalls) kann man entzündungshemmende Kräuter geben: Man mischt Sie 100 Gramm Sonnenhut, 100 Gramm Ringelblume, 150 Gramm Teufelskralle, 200 Gramm Mädesüß, 100 Gramm Weißweide und 200 Gramm Beinwell. Aus dieser Mischung mischt man täglich 60 bis 70 Gramm unters Futter. Die Durchblutung lässt sich durch tägliche Verabreichung folgender Mischung steigern: Jeweils 150 Gramm Brennnessel, Weißdorn, Buchweizen und Beinwell.
Literatur
Dietz, Olaf und Huskamp, Bernhard: Handbuch Pferdepraxis. Enke Verlag.
Launer, Peter und andere: Krankheiten der Reitpferde. Ulmer Verlag.
Dülfer-Schneitzer, Beatrice: Pferde Gesundheitsbuch. FN-Verlag.
Wintzer, Hans-Jürgen: Krankheiten des Pferdes. Parey Verlag.
[/inhalt][bildrechts webeditionid=““/][/textblock] [textblock][bildlinks webeditionid=““/][inhalt][/inhalt][bildrechts webeditionid=““/][/textblock] [textblock][bildlinks webeditionid=““/][inhalt][/inhalt][bildrechts webeditionid=““/][/textblock] [textblock][bildlinks webeditionid=““/][inhalt][/inhalt][bildrechts webeditionid=““/][/textblock]