Cushing Syndrom
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Cushing Syndrom
Equine Cushing Syndrom (ECS)
Definition
Es handelt sich um eine Hormonstörung.
Erscheinungsbild und Krankheitsverlauf
Zu erkennen ist die Erkrankung vor allem an dem langen, dicken Lockenfell der betroffenen Pferde. Der Fellwechsel ist gestört und die Pferde schwitzen stark. Sie wirken meist apathisch und matt. Außerdem leiden sie häufig unter leichten Hufrehe-Schüben oder anderen Huferkrankungen. Trotz nicht selten vermehrter Futteraufnahme und starkem Durst magern die Pferde ab. Dabei bilden sich aber oft Fettpolster an Widerrist, Kruppe und über den Augen. Typisch für Cushing ist auch eine Muskelschwäche, die zu einem Senkrücken und Hängebauch führt. Knochen- und Sehnenprobleme reihen sich ein. Hinzu kommen Fruchtbarkeitsstörungen wie überflüssige Milchproduktion oder Unfruchtbarkeit. Herz-Kreislaufprobleme fallen auf: Das Pferd kann plötzlich zusammenbrechen, steht aber wenig später wieder normal auf. Auch Hautkrankheiten wie Mauke oder Pilzbefall sind möglich. Insgesamt ist das Pferd sehr infektanfällig.
Ein erkranktes Pferd muss nicht alle Symptome zeigen. Zwei oder drei genügen für einen Cushing-Verdacht. Aber auch ein Symptom, dass sich nicht anderes erklären lässt, muss an Cushing gedacht werden. Die Krankheit wurde vor allem bei alten Ponystuten und insgesamt älteren, leichfuttrigen und bewegungsarmen Pferden beobachtet. Sie schreitet bei alten Tieren in der Regel nur langsam voran. Erkranken jüngere Pferde, verläuft die Krankheit rascher. Nach einem halben Jahr sind sie völlig entkräftet und abgemagert. Generell führt Cushing durch die gestörte Kortisol-Regulation zu einer höheren Anfälligkeit für weitere Infektionen. Die Wundheilung verschlechtert sich und Parasiten, wie Würmer, siedeln sich leichter an. Die Krankheit ist unheilbar. Die Symptome lassen sich aber lindern, so dass das Pferd noch lange damit leben kann.
Ursache
Die Erkrankung wird durch eine Fehlfunktion der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) und Überfunktion der Nebennierenrinde hervorgerufen. Die Zellen geraten durcheinander und es können Tumore entstehen. Normalerweise produziert die Hirnanhangdrüse das Adrenokortikotrope Hormon (ACTH). Dieses gelangt in die Nebennierenrinde und sorgt dort für die Produktion des Hormons Kortisol. Kortisol ist dafür zuständig, bei Stress Energiereserven freizusetzen. Beim an Cushing erkrankten Pferd wird ACTH von anderen Zellen als üblich und in erhöhter Menge produziert. Dadurch wird auch eine erhöhte Produktion von Kortisol angekurbelt. Zuviel Kortisol im Körper führt zu einer Schwächung der Abwehrkräfte und einer Störung des Protein-Stoffwechsels, was sich auf die Muskeln auswirkt. Das Pferd leidet häufig unter Muskelschwund. Durch den Überschuss an Kortisol sinkt zudem die Insulin-Produktion. Als Folge steigt der Blutzuckerspiegel, was zu dem vermehrten Durst der Pferde führt. Ist der Kortisol-Spiegel beim erkrankten Tier nicht erhöht, ist er zumindest gestört. Anstatt je nach Bedarf zu steigen oder fallen, bleibt er über den ganzen Tag konstant.
Noch ist nicht genau erforscht, wie die Störung des Fellwachstums beim Cushing entsteht. Körpertemperatur und Fellwachstum werden vom Hypothalmus, einem Teil des Zwischenhirns gesteuert. Möglich ist, dass der wachsende Tumor in der Hirnanhangsdrüse nach einer Zeit auf den benachbarten Hypothalamus drückt und diesen beeinflusst. Eine andere Ursache könnte die vermehrte Ausschüttung eines Hormons sein, das von den Zellen abgesondert wird, die beim Cushing-Patienten irrigerweise die Produktion von ACTH übernommen haben. Dieses Hormon sorgt beim Menschen für die Hautbräunung bei großer Sonneneinstrahlung. Es könnte beim Pferd auf das Fell Einfluss nehmen.
Krankheitsauslöser können auch sehr hohe Gaben von entzündungshemmenden Glukokortikoiden wie Cortison sein.
Sofortmaßnahmen
Der Besitzer muss die Symptome von einem Tierarzt abklären lassen.
Behandlung
Die Krankheit kann nur über das Blut des Pferdes bestimmt werden. Dabei ist vor allem eine mehrmalige Messung des Kortisol-Gehalts ausschlaggebend. Bei dem so genannten Dexamethason-Suppressionstest wird der Kortisol-Gehalt gemessen, und dann Dexamthason gespritzt, das dem Kortisol ähnelt. Anschließend wird der Kortisol-Gehalt noch einmal gemessen. Beim gesunden Pferd bewirkt die Fremdzuführung des Stoffes eine verringerte Herstellung des körpereigenen Kortisols. Beim kranken Pferd wird die Produktion nicht zurückgefahren. Zusätzlich kann eine ACTH-Bestimmung erfolgen. Hier wird ACTH gespritzt und ebenfalls vor und einige Stunden danach der Kortisol-Spiegel gemessen. Beim kranken Pferd steigt der Gehalt um einiges höher an als beim gesunden.
Bestätigt sich der Verdacht auf Cushing, kann dem Pferd Pergolid verabreicht werden, das beim Menschen gegen Parkinson eingesetzt wird. Weitere mögliche Mittel sind Trilostan, Bromocriptin und Cyproheptadin. Es handelt sich um Präparate, die auf die Hormonproduktion Einfluss nehmen.
Alternative Heilmethoden
Unterstützend können homöopatische Globuli wie Sulfur gegeben werden. Um die Abwehrkräfte zu stärken sollte das Pferd regelmäßig an der frischen Luft bewegt und gut mit Nährstoffen versorgt werden. Zusätzlich können die Bachblütentropfen Crap Apple und Larch verabreicht werden. Die Kräuter Sonnenhut, Ringelblume und Petersilie wirken ebenfalls immunstärkend. Akupressur und Massagen helfen Abfallstoffe abzutransportieren. Löwenzahn und Apfelessig.
Vorbeugung
Spezielle vorbeugende Maßnahmen gegen Cushing sind nicht bekannt.
Literatur
Dülffer-Schneitzer, Beatrice: Pferde Gesundheitsbuch. FN Verlag.
www.Wikipedia.de
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