Die Haut ist das größte Organ des Pferdes. Sie hat allerlei Funktionen, schützt vor Kälte und Kitze und lässt die Haare wachsen. 

Als Schutzorgan schützt sie vor:

– mechanischen Verletzungen

– Schmutz und Staub

– schädlichen Keimen, Bakterien und Parasiten

– Sonne (UV-Strahlung) und Regen

Als Sinnesorgan dient sie der Reizaufnahme:

– von Außenreizen wie Wärme, Kälte, Berührung oder Schmerz

– über Nerven, die in der Haut enden

– über spezielle Tasthaare

– Reize werden an das Gehirn weitergeleitet

Als Regulierungsorgan hat sie verschiedene Aufgaben

Stoffaustausch:

– Abgabe von Stoffwechselprodukten über den Schweiß, zum Beispiel Natrium, Chlorid, Calcium, Magnesium, Harnsäure und Proteine

– dies geschieht besonders dann, wenn andere Ausscheidungsorgane überfordert sind

– Aufnahme von von außen zugeleiteten Substanzen, zum Beispiel Eisen, Schwefel, Selen, Zink oder Kupfer

– Bildung von Vitamin D in der Oberhaut unter Einwirkung des Sonnenlichts

Thermoregulation:

– Wärmeabgabe durch Abstrahlung und Verdunstung

– Schwitzen bei körperlicher Anstrengung, Hitze, Schmerz oder Stress

– Schweiß transportiert Geruchssignale

– Schweiß verdünnt die Ausscheidungen der Talgdrüsen und verteilt sie auf der Haut

– Thermoregulation durch Weit- und Engstellung der Blutgefäße

– Thermoregulation durch Aufstellen der Haare

Regulierung des Wasserhaushalts:

– Schutz vor Austrocknung von innen

– Benetzung von außen

Lebenswichtige Umweltreize

Pferde können selbst extreme Temperaturschwankungenfür eine gewisse Zeit ausgleichen. Dabei spielen Haut und Haar eine entscheidende Rolle. Die wärmende Isolierschicht wird durch Aufrichten der Haare erhöht und durch flaches Anlegen verringert. Beim Training, bei Anstrengung oder bei Hitze werden die Blutgefäße der Haut erweitert. So können große Mengen Blut an der Körperoberfläche relativ schnell abkühlen. Der Thermoregulationsmechanismus des Pferdes funktioniert nur bei gesunden Pferden mit intaktem Hautstoffwechsel ohne Probleme. Gesteuert wird er mittels Muskelkraft. Damit der Organismus anpassungsfähig bleibt, muss das Pferd wechselnden Temperatur- und Umweltreizen wie Sonne, Regen, Kälte und Wärme ausgesetzt sein.

Haut und Haare

Die Haare des Pferdes werden in der Haut gebildet. Sie bestehen aus dem Haarfollikel, der Haarwurzel und dem Haarschaft. Dabei ist jedes Haar mit einem speziellen Muskel verbunden. Mit dessen Hilfe lässt es sich je nach Temperatur aufstellen oder flach anlegen. Während die Oberhaare Feuchtigkeit ableiten, bilden die Unterhaare in der kalten Jahreszeit eine wärmende Schicht. Eine besondere Aufgabe übernehmen die Tasthaare um Maul und Augen, die mit Rezeptoren versehen sind. Mit ihnen kann das Pferd Futter sortieren oder Gegenstände in unmittelbarer Nähe erspüren. Bei den Tasthaaren handelt es sich um wichtige Sinnesorgane, die nicht entfernt werden dürfen.

Text: Aline Müller      Foto: www.Slawik.com 

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