Vom Shetty bis zum Shire Horse – unabhängig von Rasse oder Reitweise profitieren alle Pferde von der Bodenarbeit. Die vorgestellten Übungen fördern unter anderem das Vertrauen zwischen Mensch und Pferd und wirken sich dadurch auch auf die Arbeit unter dem Sattel aus

Bodenarbeit hat viele po­sitive Effekte: Das Pferd wird schonend gymnasti­ziert, es baut Muskulatur auf und entwickelt mit der Zeit ein besseres Gefühl für seinen Körper. „Beweglichkeit und Bewegungsabläufe werden verbessert, auch weil der Mensch sehr konkret, zum Beispiel auf ein einzelnes Bein oder die Stellung, einwirken kann und meist viel klarer ist als vom Sat­ tel aus. So wird das Bewusstsein für Bewegungen und Koordination ge­schult“, erklärt Sigrid Schöpe, die sich seit vielen Jahren intensiv mit Horse­manship, Bodenarbeit und Zirkuslek­tionen auseinandersetzt. Die Arbeit am Boden baut Vertrauen auf und kann dem Pferd die Sicherheit geben, dass sein Reiter ein guter Chef ist, auf den es sich verlassen kann. Dabei ist es wichtig, das Training individuell auf das jeweilige Pferd abzustimmen und dessen Reaktionen auf die Übungen genau zu beobachten. Manche Vierbeiner lernen beispielsweise schneller und brauchen ständig neue Herausfor­derungen. Andere sind eher vorsichtig oder fühlen sich leicht überfordert.

Denksport am Boden

Manche Bodenarbeitsübungen sind reine Denksportaufgaben. Daher wer­ den auch die Lernbereitschaft und die Motivation des Pferdes beeinflusst. „Vieles, was am Boden gelernt wurde, lässt sich später auch vom Sattel aus leichter abrufen“, betont Sigrid Schöpe und fügt hinzu: „Das Pferd achtet auf­ merksamer auf die Signale des Men­schen und lernt, sie besser zu deuten. Aber auch der Mensch lernt sein Pferd besser kennen, seine Stärken, Schwä­chen, Vorlieben und Abneigungen.“ Wer mit der Bodenarbeit beginnt, sollte Wert auf eine gute Basis legen, damit später auch anspruchsvolle Übungen sinnvoll aufgebaut werden können und gelingen. Dabei ist es wichtig, dem Pferd stets mit Respekt zu begegnen und auch dann gelassen zu bleiben, wenn einmal etwas nicht auf Anhieb gelingen sollte. Jeder Vier­beiner hat seinen eigenen Charakter und seine Vorlieben. Daher kann es sein, dass einige Übungen besser ge­ lingen als andere.

In jedem Fall muss eine Überfor­ derung vermieden werden. „Fehlt die Konzentration, ist es möglicherweise besser, an einem anderen Tag weiter­ zuüben und nur einen gemeinsamen Spaziergang zu machen“, so die Ex­ pertin für Bodenarbeit. Wenn Sie den Eindruck haben, dass Ihr Pferd über­ fordert ist, dann ist es sinnvoller, einen Schritt zurückzugehen, anstatt ver­ krampft weiterzuarbeiten. Nur so kann das Vertrauen langfristig wachsen und erhalten bleiben.

Text: Aline Müller      Foto: www.Slawik.com

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