Welche Kolik-Arten gibt es, und was zeichnet sie aus? Wir geben Ihnen Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um das Thema Kolik.

1. Krampfkolik:

Sie ist die häufigste Form der Kolik. Umgangssprachlich wirdsie auch als Wetterkolik bezeichnet,da das vegetative Nervensystem des Pferdes relativ labil ist und Faktoren wie Wetterumschwünge, Stress, Über­anstrengung, aber auch das Trinken großer Mengen kalten Wassers eine Krampfkolik auslösen können. Die Symptome sind anfallsartig und heftig.

2. Verstopfungskolik und Dickdarmanschoppung:

Es kommt zu einer Verstopfung oder sogar einem Ver­schluss des Dickdarms. Die Symptome einer Dickdarmanschoppung sind eher schleichend und weniger stark ausge­prägt. Die betroffenen Pferde fressen schlecht, wirken träge und schwach. Sie liegen häufig in Seitenlage und nehmen im Stehen oft eine Stellung wie zum Strahlen ein, da es zu einem vermehrten Druck auf die Harnblase kommt.

3. Gaskolik:

Aufgrund von Aufgasungen im Darm (meist im Dickdarm) kommtes zu Schmerzen durch Überdehnung. In extremen Fällen kann diese sogar zu einem Riss im Darm führen. Fütterungs­fehler wie übermäßiges Fressenvon Klee, Luzerne, Gemüse sowie Früchten, aber auch die Gabe von gemähtem Gras, können eine solche Kolik auslösen.

4. Strahlkolik:

Durch eine länger an­ haltende, schmerzhafte Kolik kann es zu einer Überfüllung der Blase kommen, da sich das Pferd aufgrund des Schmerzes nicht ausreichend entspannen kann, wie es für einen Strahlvorgang nötig wäre.

5. Dünndarmverdrehung:

Eine dramatische, extrem schmerzhafte Kolikform, die oft plötzlich ein­setzt. Das Pferd wirft sich spontan hin und wälzt sich, wobei sich der Gesamtzustand des Tieres rasch verschlechtert.

6. Magenüberladung:

Wenn ein Pferd sehr rasch große Futtermengen aufnimmt (vor allem bei quell­fähigen Futtermitteln), kann die Magenwand überdehnt werden. Die Schmerzen sind in dem Fall heftig, und der Magen muss mittels Sonde entleert werden.

Darf sich ein Pferd mit Kolik hinlegen und wälzen?

Generell kann Bewegung Regulati­onsmechanismen des Organismusin Gang setzen, die in bestimmten Situationen helfen können. Bei einer starken Kolik ist es oft jedoch gar nicht möglich, das Pferd am Wälzen zu hindern. Nun sollten Sie dafür sor­gen, dass sich weder Ihr Pferd, noch die Menschen in seiner Umgebung verletzen. Das heißt: Falls das Pferd nicht mehr aus der Box kommt, entfernen Sie alle Gegenstände, an denen es sich verletzen könnte, und legen Sie wenn nötig die Box mit Einstreu, Heu oder kleinen Strohballen aus (ein Pferd kann sich nicht wälzen und gleichzeitig fressen, aber die Einstreu kann Verletzungen verhindern). Eine weitere Option wäre, das Pferd in eine Halle oder auf einen Paddock zu bringen, damit es sich dort wälzen kann.

Text: Aline Müller    Foto: www.Slawik.com

#doitride-Newsletter   Sei dabei und unterstütze die #doitride-Kampagne! Mit unserem Newsletter verpasst Du keine Neuigkeiten rund um #doitride. Jetzt aktivieren!