Magengeschwüre gelten mittlerweile als Volkskrankheit. Wir haben mit Helena Hollenhorst, Futterexpertin und Tierwissenschaftlerin, gesprochen. Sie gibt uns Antworten auf unsere Fragen zum Thema Magenprobleme

Warum sind Magenprobleme beim Pferd so verbreitet?

Der Pferdemagen produziert rund um die Uhr Magen­säure. Um die Magensäure abzupuffern, müssen Pferde ausreichend kauen und Speichel produzieren. Viele kleine Portionen Raufutter über den Tag ver­teilt oder Ad­libitum­ Fütterung sind für den Magen daher bekömmlicher als wenige große Mahlzeiten.

Fresspausen von fünf Stunden oder mehr erhöhen das Risiko für Magenreizungen und sollten vermieden werden. Der Faktor Stress spielt ebenfalls eine Rolle. Ausreichend Ruhe beim Fressen und eine entspannte Umgebung sind enorm wichtig für einen gesunden Magen.

Welche Kräuter können den Magen-Darm-Trakt unterstützen?

Heilpflanzen haben vielseitige Wirkungen auf den Verdauungstrakt. Klassische, krampflösende und entblähende Pflanzen sind Anis, Fenchel und Kümmel. Schleimstoffdrogen, z.B. Bockshorn­ kleesamen, sind reizmildernd und schützen die Schleimhäute. Bei Entzündungen können Süß­ holzwurzel, Schafgarbe und Pfefferminze zum Einsatz kommen.

Wie wende ich Leinsamen bei einem Pferd mit Magen- Darm-Problemen richtig an?

Der Lein ist eine wertvolle Heilpflanze mit reizmildernden und schleimhautschützenden Eigen­schaften. Zubereitet werden die Samen, indem man ein Teil Leinsamen (ganz) mit 15 Teilen kaltem Wasser anrührt und über einige Stunden quellen lässt, gerne über Nacht. Ein Abkochen ist nicht nötig. Der Leinsamenbrei eignet sich auch wunderbar zum Untermischen von Kräutern oder Ergänzungsfuttermitteln.

Richtig füttern

  • Rau- VOR dem Kraftfutter füttern
  • 1,5 bis zwei Prozent der Körpermasse Heu pro Tag. Bei einem 600 Kilogramm schweren Pferd wären das neun Kilogramm Heu am Tag. Pferde, die zu Stoffwechselproblemen neigen oder abnehmen müssen, sollten weniger Heu beispielsweise im Netz oder Slowfeeder erhalten, etwa 1,2 bis 1,5 Prozent, eventuell mit etwas Stroh gestreckt
  • Kraftfutter am besten auf drei Mahlzeiten pro Tag verteilen
  • Maximal ein Gramm Stärke pro Kilogramm Körpergewicht
  • Maximal drei bis vier Stunden Fresspause
  • Zwei Stunden Pause zwischen dem Füttern von Kraftfutter und dem Training

Text & Interview: Redaktion      Foto: www.Slawik.com 

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