Er spielte in „Fury“, „Bonanza“ und „Black Beauty“ mit und erhielt den Oscar der Tierfilmbranche. Das American Saddle Horse Highland Dale war das berühmteste Filmpferd der 50er und 60er Jahre.
Fury“ ist der Inbegriff für die Freundschaft zwischen Jungen und Pferden. Der kleine Joey wird zu unrecht verdächtigt, eine Fensterscheibe eingeschlagen zu haben, und wird auf die Broken Wheel Ranch geschickt. Besitzer Jim bezeugt seine Unschuld. Das Wildpferd Fury kommt zeitgleich mit dem Jungen an – und eine der wohl größten Freundschaften zwischen Mensch und Pferd entsteht. Damit Joey aufsteigen kann, kniet sich der schwarze Hengst Fury jedes Mal hin. Insgesamt 114 Mal fragt er das Pferd, ob sie gemeinsam ausreiten wollen – und 114 Mal wiehert das Pferd erfreut, lässt den Jungen aufsteigen, und der Ausritt geht los. Denn Fury ließ sich nur von Joey reiten. Niemand sonst durfte ihn anfassen, geschweige denn auf seinem Rücken Platz nehmen.
Zwischen 1955 und 1960 wurde die gleichnamige Serie gedreht – eine wahre Erfolgsgeschichte. Bis in die 1980er Jahre wurde sie mehrfach wiederholt. Auch in Deutschland. Highland Dale wurde durch diese Serie berühmt und feierte mit diesem Auftakt den Beginn seiner Filmkarriere.
Der Trainer Ralph McCutcheon hatte den Rappen im Alter von anderthalb Jahren gekauft. Im Alter von drei Jahren – im Jahr 1946 – gab er sein Filmdebüt in „Black Beauty“. Filme mit Hollywoodlegenden wie Anthony Quinn, Joan Crawford und Clark Gable folgten. Der Durchbruch gelang aber mit der Serie „Fury“, an der sich der Trainer Gerüchten zufolge eine goldene Nase verdiente. Für den Einsatz seines Filmpferdes soll er pro Folge 1.500 Dollar Gage für den tierischen Einsatz erhalten haben.
Das American Saddle Horse war in den folgenden Jahren sehr erfolgreich mit zahlreichen Rollen in anderen Serien und Filmen. Sein Talent war viel gefragt: Der Hengst war ausgebucht und erhielt sogar Fanpost. Unter anderem war er in den Folgejahren mit James Dean und Elizabeth Taylor im Film „Giganten“ zu sehen und erhielt für diverse Leistungen Auszeichnungen. Unter anderem erhielt der schwarze Hengst den Patsy Award. Dieser gilt als der Oscar für Tiere in der Filmbranche.
Anfang der 60er Jahre hatte er seinen letzten Auftritt in „Bonanza“, bevor er in den wohlverdienten Ruhestand geschickt wurde. Denn sein ganzes Leben lang litt er unter Atemproblemen, und er bekam deswegen eingeweichtes Heu zu fressen.
Trotz dieser Erkrankung erreichte das American Saddle Horse das stolze Alter von 29 Jahren und erbrachte seinem Besitzer und Trainer McCutcheon bis dahin stolze 500.000 Dollar.
Text: Nora Dickmann Foto: imago images/ Everett Collection