Text: Nicole Buchholz, Lara Wassermann     Foto: www.Slawik.com

Viele von uns haben nicht nur einen Vierbeiner im Stall, sondern noch einen weiteren zu Hause. Ein Hund ist des Reiters liebster Begleiter. Schön wäre es daher, wenn er auch am Stall wunderbar „funktionieren“ würde. Nicole Brinkmann, zertifizierte Hundetrainerin und Pferdefachwirtin, zeigt Schritte, damit aus Hund, Pferd und Mensch ein echtes Team wird

Sich einfach aufs Pferd zu setzen und den Hund frei mitzunehmen, in der Hoffnung, dass er mitläuft, wäre nicht sehr verantwortungsvoll. Außerdem klappt ein solcher Versuch nur in wenigen Fällen, meist bei Hunden, die einen perfekten Grundgehorsam haben. Damit der Traum vom Ausritt zu dritt in Erfüllung gehen kann, steht zunächst etwas Training für Hund, Pferd und Mensch an. Idealerweise hat der Mensch zu beiden Tieren bereits eine enge Vertrauensbeziehung. Generell kann jeder Hund als Reitbegleithund ausgebildet werden. Sehr kleine Hunde können jedoch in höheren Gangarten Probleme beim Mithalten bekommen. Ausschlaggebend für die Eignung zum Reitbegleithund sind letztendlich das Temperament, einschließlich des Jagd- oder Hüte-Instinkts, sowie die Gesundheit und Ausdauer des Hundes. Ursprünglich waren das Flucht- und Beutetier Pferd und der Hund mit seinen Raubtiergenen Feinde. Um trotzdem eine harmonische Partnerschaft zu erreichen, muss die Ausbildung zum Reitbegleithund (und auch zum Hundbegleitpferd) schritt- weise angegangen werden. Dabei muss der Mensch in einer vermittelnden und vor allem führenden Rolle dafür sorgen, dass die beiden Tiere miteinander auskommen. Ziel ist es daher nicht, eine halbwegs funktionierende Gemeinschaft zu bilden, sondern ein Team mit zehn Beinen und viel Spaß. Im Vordergrund steht dabei das Vertrauen beider Tiere in den Menschen. Der Mensch sollte vom Hund als Rudelführer und vom Pferd als Herdenchef anerkannt werden.

Der Stall ist kein Hundespielplatz

Nachdem der Hund in den Reiterhaushalt eingezogen ist, soll er nun den anderen vier- beinigen Liebling kennenlernen. Für dieses erste „Date“ sollte der Hund nicht einfach unüberlegt mit an den Stall genommen werden. Nicole Brinkmann ist zertifizierte Hundetrainerin und Pferdefachwirtin und beschäftigt sich seit Jahren mit der Ausbildung von Hunden und Pferden. Sie rät: „Der Hundehalter sollte besonders bei den ersten Stallbesuchen dem Hund die nötige Aufmerksamkeit schenken können. Hat sich der Hund nämlich ungewollte Verhaltensweisen am Stall erst einmal angewöhnt, ist es schwierig, sie ihm wieder abzugewöhnen.“ Das bedeutet, der Hund – speziell der unausgebildete – sollte nur dann mit an den Stall genommen werden, wenn Zeit für ein Training eingeplant ist. Ansonsten sollte er lieber im Auto in der Hundebox warten.

Natürlich sollte darauf geachtet werden, dass die Umstände wie die Außentemperatur passen. Andernfalls kann es gerade im Sommer schnell zu gesundheitlich bedenklichen Temperaturen im Auto kommen. Wenn der Hund mit an den Stall genommen wird, ohne das explizit eine Trainingseinheit zum Reitbegleithund stattfindet, sollte er immer im Auge behalten werden. Es bietet sich an, dem Hund einen Platz zu zuweisen, beispielsweise eine Decke neben der Box. Außerdem sollte sich der Reiter im Voraus über ein paar grundsätzliche Verhaltensregeln, die für den Hund am Stall gelten, Gedanken machen. Denn nur mit etwas Rücksichtnahme des Hundehalters kann ein entspanntes und vor allem sicheres Miteinander mit den Stallkollegen erreicht werden. Ein Reitstall ist und bleibt ein Ort für Pferde und kein Hundespielplatz oder eine riesige Freilauffläche. Die Hundetrainerin Nicole Brinkmann rät: „Der Hund sollte am Stall nicht einfach frei laufen gelassen wer- den, um dort permanent mit anderen Hunden zu toben, Futter zu klauen oder Katzen zu jagen.“

Den kompletten Text finden Sie in der aktuellen Mein Pferd- Ausgabe.

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