Text: Redaktion Foto: imago images/ Frank Sorge
Es gibt immer mehr arzneimittelresistente Wurmpopulationen. Um die Häufigkeit antiparasitärer Behandlungen zu verringern und somit die Gefahr von Resistenzbildungen zu reduzieren, wurden alternative Bekämpfungsstrategien verbreitet
In Schweden heißt der Lösungsansatz selektive Entwurmung. Hierbei werden nur Pferde behandelt, die das auch benötigen. Behandlungsentscheidungen basieren deshalb in der Regel öfter auf den Ergebnissen individueller Kotanalysen. 200 Strongylideneier pro Gramm gelten als Schwellenwert für die Entwurmung. Forscher des Nationalen Veterinärinstituts in Uppsala gaben nun die Ergebnisse ihrer zehnjährigen Studie bekannt. Hierbei wurden auch verschiedene Methoden der Weidehygiene gefördert. So hat sich gezeigt, dass das Abäppeln der Weide zweimal pro Woche die Anzahl infektiöser Strongylidenlarven wirksam reduziert. Die Entwurmung erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Tierarzt, Grundlage dafür war die Kotanalyse. Etwa vier bis elf Prozent der im Zeitraum von 2013 bis 2017 kontrollierten Pferde wurden positiv auf S. vulgaris getestet. Bei 53 bis 61 Prozent der Pferde wurden bis zu 200 Eier pro Gramm gezählt. Das Vorkommen von S. vulgaris korrelierte nicht mit einem hohen Eiabwurf. Pferde mit bis zu 200 Eiern pro Gramm waren deutlich häufiger mit S. vulgaris befallen als Pferde mit mehr als 200 Eiern pro Gramm. Drei bis zehn Prozent schieden Bandwurmeier aus. Eine Entwurmung war bei 59 Prozent der Pferde nicht erforderlich, das basiert auf den Ergebnissen der S.-vulgaris-Diagnose und dem Eierauswurf der Strongyliden.
Die Pferde wurden also weniger entwurmt, die Entwicklung und Ausbreitung der Wurmmittel-Resistenz kann auf diese Weise verlangsamt werden.