Text: Dominique Wehrmann          Foto: Jacques Toffi

Ausreiten ist nicht nur eine nette Abwechslung für einen Sonntagvormittag. Das Reiten im Gelände ist für die Ausbildung der Pferde unverzichtbar – und für die der Reiter auch

Pferde lieben es, draußen unterwegs zu sein – am besten in der Gruppe mit anderen zusammen, schließlich sind sie Herdentiere. Das bedeutet aber auch, dass man auf die Rangfolge innerhalb der Gruppe Rücksicht nehmen sollte. Heiße Pferde und solche, die auch sonst mutig vorweggehen, sind an der Spitze der Gruppe besser aufgehoben. Eher phlegmatische Kandidaten lassen sich von den Pferden an der Spitze „ziehen“. Junge oder ängstliche Pferde gewinnen hinten Sicherheit. Im Gelände werden nervöse Pferde ruhiger, faule motivierter und schüchterne selbstbewusster.

Auch stärkt Ausreiten das Vertrauensverhältnis zwischen Reiter und Pferd. Schließlich wartet im Freien unter Umständen manches Abenteuer, von A wie Auto bis Z wie Zeburind. Dadurch lernt das Pferd, auch mit unbekannten Situationen umzugehen – und der Reiter eine Menge über die natürlichen Instinkte des Partners unter dem Sattel. Zudem sorgt das Bergauf- und Bergabreiten auf unterschiedlichen Untergründen für Trittsicherheit, Losgelassenheit und Kraft beim Pferd sowie für Geschmeidigkeit, Geschick und Balance beim Reiter. Darum ist Ausreiten ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung sowohl des Reiters als auch des Pferdes.

Michael Meier gibt noch einen weiteren Aspekt zu bedenken: „Das Reiten auf unterschiedlichen Böden ist gut für die Gesundheit, empfehlen Tierärzte. Dadurch, dass immer wieder neue Reize gesetzt werden, werden Sehnen, Bänder und Gelenke trainiert. Früher hieß es immer, man solle die Pferde nur auf gutem Untergrund reiten. Dann hielten sie länger. Inzwischen weiß man, dass das falsch ist.“ Das bedeutet nicht, dass man auf einem tiefgefrorenen Acker galoppieren soll. Aber wer im Schritt mal durch Sand, mal auf der Straße reitet, fördert die Stabilität und Flexibilität des Bewegungsapparates.

Den gesamten Artikel finden Sie in der aktuellen Mein Pferd- Ausgabe.

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