Text: Aline Müller Foto: www.Slawik.com
Medizinisch werden Arthrosen als „chronisch-degenerative Gelenkerkrankungen“ bezeichnet. Sie bestehen also über einen längeren Zeitraum und gehen mit einem Umbau der Gelenkstrukturen einher, der nicht wieder umgekehrt werden kann. Dennoch gibt es Möglichkeiten, den Verlauf der Arthrose zu beeinflussen.
Normalerweise passen zwei oder mehr Knochen, die ein Gelenk bilden, so zusammen, dass sie eine reibungslose, leichtgängige Bewegung ermöglichen. Dazu sind die Bereiche des Knochens im Gelenk mit einem gleitfähigen Knorpel überzogen, und das Gelenk ist mit der Gelenkflüssigkeit (Synovia) gefüllt. Stellen Sie sich diese zähflüssige Gelenkschmiere wie Getriebeöl vor. Damit sie sich nicht einfach im ganzen Körper verteilt, ist das Gelenk von einer Kapsel als Hülle umgeben. Gelenke sind ein komplexes Gefüge und ermöglichen Bewegung. Sie können jedoch auch zu starken Belastungen ausgesetzt sein und sich dadurch regelrecht abnutzen. Dann sind nicht nur Bewegungen eingeschränkt, sondern es werden auch Gewebestrukturen zerstört. Wenn der Knorpel abgerieben wird, reibt Knochen auf Knochen, und es entsteht eine Entzündung. Diese ist zunächst akut, kann dann aber chronisch werden und die Gelenkstrukturen weiter angreifen – von Bändern über die Gelenkflüssigkeit bis hin zu Knorpel und Knochen.
Solche Veränderungen führen zu Schmerzen. Je nach Verlauf können diese extrem sein. Eine Arthrose sollte möglichst früh soweit wie möglich behandelt werden. Außerdem ist eine Vorbeugung durch eine entsprechende Haltung, Fütterung sowie ein pferdegerechtes Training und das Vermeiden von Überlastung und Übergewicht wichtig. Füttern Sie hochwertiges Mineralfutter, vermeiden Sie harte Liegeflächen, wärmen Sie Ihr Pferd vor dem Training entsprechend auf und achten Sie auf eine regelmäßige, korrekte Hufbearbeitung.
Symptome der Arthrose
Degenerative Gelenkerkrankungen können mit starken Schmerzen einhergehen. Doch die Arthrose entwickelt sich bei Pferden häufig schleichend, weshalb erste Symptome nicht immer eindeutig zuzuordnen sind.
- Bewegungsstörungen mit Stolpern, Taktfehlern oder stumpfem Gang
- Lange Aufwärmphase, das Pferd muss sich „einlaufen“, Lahmen bei den ersten Schritten
- Steifer Gang mit eingeschränkter Bewegung
- Pferd bewegt sich nur ungern, möchte nicht vorwärts gehen
- Generelle, anhaltende Lahmheiten
- Gallen an den Gelenken, schwammige Gelenke
- Heiße oder geschwollene Gelenke durch Entzündung (Arthritis)
- Anfangs meist noch schmerzlos, im weiteren Verlauf können starke Schmerzen auftreten
- Hinlegen, um die Gelenke zu entlasten
- Schwierigkeiten beim Hinlegen und Aufstehen
- Verhaltensänderungen wie Apathie, Abwehrverhalten, zum Beispiel gegen Artgenossen aufgrund der Schmerzen
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