Text: Kerstin Niemann       Foto: Jacques Toffi

Wirkliche Veränderung setzt ein, wenn eingefahrene Bewegungsmuster verändert werden. Wenn das Gehirn neue Verknüpfungen schafft. Und wenn man eine Sache oft genug wiederholt

Haben Sie einen Plan?

Wenn Sie etwas an sich selbst verbessern möchten, überlegen Sie, was konkret Sie ändern möchten. Gedanken wie „alles Mist“ oder „alles anders“ sind nicht zielführend. Machen Sie sich klar: Wenn etwas beim Reiten nicht so läuft, wie Sie es gern hätten, dann liegt das fast immer an Ihnen. „Mein Pferd biegt sich nicht“ ist darum verpönt. „Mir gelingt es nicht, weil …“ ist ein wesentlich besserer Gedanke. Formulieren Sie ganz konkret in einem Reitertagebuch, was Sie erreichen wollen. Fernziel: A-Dressur. Nahziel: in vier Wochen korrekte Bahnfiguren reiten. Tagesziel: Heute Schlangenlinien üben. Plus: Achten Sie auf positive Zielformulierungen: „Ich möchte mit ruhigeren Händen reiten“ statt „ich möchte nicht länger mit unruhigen Händen reiten“.

Welcher Lerntyp sind Sie?

Je besser Sie für sich selbst herausfinden, welcher Lerntyp Sie sind, desto effektiver kann die Verbesserung ablaufen. Brauchen Sie Videos, um sich selbst zu sehen? Müssen Sie auch theoretisch genau erklärt bekommen, warum was wichtig ist? Reagieren Sie in Ihrer Körperhaltung gut auf sprachliche Bilder?

Hier ein paar Anregungen:

  • Halte deine Fäuste so locker, dass auch ein kleiner Vogel darin nicht kaputtgehen würde.
  • Nimm die Schultern so tief, als würden nasse Handtücher sie herunterdrücken.
  • Lass Kopf und Schultern eine Einheit bilden, als wären die Schultern der Kleiderbügel und dein Kopf der Bügelhaken (als hättest du einen Kleiderbügel verschluckt). Das hilft besonders gut bei Wendungen!
  • Stell dir vor, dass Gewichte an deinen Absätzen baumeln und diese immer wieder nach unten ziehen.

Was leistet das Gehirn?

Unser Gehirn speichert die verschiedensten Bewegungsmuster ab – einmal gespeichert, werden genau diese Muster dann auch wieder abgerufen. Das kann gut sein, wenn Sie von Anfang an alles richtig machen – ansonsten ist es nicht gut, wenn man immer nur ein Bewegungsmuster zur Auswahl hat! Um Körper und Gehirn dazu in die Lage zu versetzen, dass man aus verschiedenen Alternativen die bestmögliche herausfiltert, müssen Sie erst mal den „Speicher“ im Gehirn so voll wie möglich machen. Dies gelingt mit unzähligen Variationen und Kontrasterfahrungen. Lehnen Sie sich nach vorne und zurück, nach rechts und nach links, sitzen Sie krumm und gerade – dann ist es für das Gehirn und für den Körper am leichtesten, das optimale Bewegungsmuster abzurufen.

Den kompletten Artikel finden Sie in der aktuellen Mein Pferd- Ausgabe.

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