Text: Nora Dickmann       Foto: www.Slawik.com

Das Pferd lebt zwar gut von Heu und Hafer, aber ab und zu darf sich auch eine kleine Leckerei auf den Speiseplan finden. Neben Apfel, Karotte und Co. Können sich einige Pferde auch für Kürbis, Zweige und Mandarine begeistern

Gesundes Gemüse für alle

  • Karotten: Sie sind eine gesunde Belohnung für das Pferd. Karotten sind reich an ß-Carotin, der Vorstufe von Vitamin A. Eine Überversorgung mit ß-Carotin ist nicht möglich, da die Pferde nur so viel in Vitamin A umwandeln, wie benötigt wird. Wussten Sie schon, dass Pferde damit – vor allem in den Wintermonaten – den abnehmenden Vitamingehalt im Heu ausgleichen? Wichtig bei der Fütterung von Karotten ist, dass diese sauber und nicht zerkleinert sind. Das beugt Schlundverstopfungen vor. Auch sollte das Grün der Karotte entfernt werden, da hier die Nitratmengen am höchsten sind.
  • Rüben: Pferde mögen vor allem die Zuckerrübe, sollten aber wegen des geringeren Zuckergehaltes Futterrüben (Gehalts- und Masserüben) bekommen. Egal welche Rübe Sie verfüttern, achten Sie darauf, dass diese frostfrei und sauber sind.
  • Rote Bete: Sie haben einen relativ niedrigen Zuckergehalt und sind kalorienarm. Dieses Wintergemüse lässt sich hervorragend im Backofen zu Chips trocknen und ist dann länger haltbar. Außerdem enthält Rote Bete viele Vitamine, Mineralstoffe und Beta-Carotin. Der Nachteil: Nicht jedes Pferd mag den Geschmack, und sie färbt leider stark ab.
  • Wurzelgemüse: Neben Möhren und Roter Beete lieben Pferde auch Sellerie und Petersilienwurzeln. Das Gute: Dieses Wurzelgemüse bekommt man auch im Winter, und es enthält viele Mineralstoffe wie Kalium und Natrium, die Pferden gerade in der weidelosen Wintersaison fehlen können. Außerdem sind sie vitamin- und ballaststoffreich.

Äste als Knabberspaß

Knabberäste sind ein willkommener Zeitvertreib und eine sinnvolle Ergänzung im pferdigen Speiseplan. Und das ist auch gar nicht unnatürlich, denn in freier Wildbahn gehören Äste, Baumrinde und Sträucher ebenso zum Speiseplan wie Gras und Blätter. Sie dienen als wertvolle Lieferanten für Rohfasern und sind reich an Mineralstoffen und Spurenelementen. Außerdem fordern Äste und Zweige zum Knabbern und Spielen auf. Damit erfüllen sie gleichzeitig das stetige Bedürfnis der Pferde, auf etwas herumzukauen. Aber auch hier gilt: All zu viel ist ungesund. Zwei Kilogramm pro mittelgroßes Pferd und Tag gelten als Maximum, denn übermäßiger Holzverzehr kann durch den besonders schwer verdaulichen Ligninanteil in den Holzfasern zu Verdauungsstörungen und Durchfall führen.

Folgende Hölzer eignen sich:

  • Laubhölzer: Hier sind Weide und Pappel beliebt. Die Rinde beider Arten enthält eine Vielzahl medizinisch wirksamer Stoffe, etwa Gerbstoffe, Flavonoide oder Salicin, die unter anderem entzündungshemmend und schmerzlindernd wirken.
  • Nadelhölzer: Heimische Arten wie Weißtanne oder Rotfichte sind meist ungespritzt. Aber Achtung: Für trächtige Stuten sind Nadelhölzer jeglicher Art grundsätzlich tabu. Vor allem der darin enthaltene pflanzliche Gerbstoff Tannin steht in Verdacht, Frühgeburten auszulösen!
  • Harthölzer: Haselnuss, Birke, Linde, Eberesche oder Obstbäume liefern eine gesunde Abwechslung und sorgen für Spaß.

Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie in der aktuellen Mein Pferd- Ausgabe.

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