Text: Sophia Arnold          Foto: Jacques Toffi

Für den einen soll es hoch hinaus gehen, für den nächsten nur eine nette Abwechslung sein: Springreiten. Damit die Arbeit mit den Stangen für Pferd und Reiter auch zum Vergnügen wird, sollten sowohl das Pferd als auch der Reiter vernünftig auf die Aufgaben vorbereitet werden

Ob Freizeit- oder Turnierreiter, wir alle möchten unseren Pferden ein abwechslungsreiches Programm bieten. Ein bunt gemischtes Programm fördert nicht nur die Motivation des Pferdes, es trägt auch zur Gesunderhaltung bei. Je nachdem, wie das Pferd trainiert wird, ob unter dem Sattel, an der Longe oder vom Boden, immer wieder werden so unterschiedliche Muskelgruppen und Körperteile trainiert.

In der Grundausbildung von Pferd und Reiter sollte daher auch die Arbeit mit Cavaletti und Stangen nicht zu kurz kommen. Der Einstieg in den Springsport braucht jedoch seine Zeit und sollte gut vorbereitet werden. Pferdewirtin Christina Klein gibt seit mehreren Jahren Springunterricht für Anfänger und Fortgeschrittene und weiß, dass vor allem ein ausbalancierter Sitz für den zukünftigen Springreiter wichtig ist. Wer schon im Dressursattel zum Kippeln neigt oder nicht ganz sicher sitzt, sollte erst hier die Baustellen bearbeiten, ehe der nächste Schritt angegangen wird. „Der leichte Sitz ist entscheidend im Springreiten, daher sollte der Reiter schon im Grundsitz stabil sitzen, um das Pferd im leichten Sitz auch zu entlasten“, erklärt die Trainerin. „Natürlich sollte man auch alle Grundgangarten sicher beherrschen, vor allem aber auch Tempounterschiede innerhalb der Gangarten“. Durch die Tempounterschiede werden die Pferde nicht nur locker, auch im Parcours ist es später wichtig, das Pferd korrekt an den Hilfen zu haben und die Galoppsprünge regeln zu können.

Erste Übungen

In den ersten Stunden arbeitet Christina Klein immer zunächst mit Trabstangen. So kann der Reiter sich auf den geänderten Bewegungsablauf einstellen und den Entlastungssitz üben, ohne dass das Pferd sich komplett anders bewegt. „Besonders wichtig ist mir dabei, dass schon die Stangen gerade angeritten und in einem fleißigen Trab überwunden werden. So verlieren meine Schüler die Angst vor den Stangen, und wir tasten uns langsam heran“, erklärt die Pferdewirtin. Klappt diese Übung gut, wird ein kleines Kreuz mit Vorlegestange eingesetzt. „Auch hier geht es vor allem darum, dass das Hindernis flüssig und gerade überwunden wird. Dazu gehört auch, nach dem Kreuz weiter geradeaus zu reiten. Hier sieht man, wer sein Pferd richtig an den Hilfen hat und wer noch Übung braucht“, so die Expertin. Schon bei den kleinen Hindernissen und Trabstangen achtet die Springreiterin darauf, dass die Schüler richtig sitzen: „Dazu gehört vor allem der nach vorne gerichtete Blick auf den nächsten Sprung, sowie der leicht nach vorn geneigte Oberkörper und die vorgebenden Hand. Auch der federnde Absatz ist wichtig, damit der Reiter die Bewegung des Pferdes richtig spürt. Außerdem liegt der Unterschenkel automatisch besser, wenn der Absatz mitfedert.“ Je mehr zu Beginn der Ausbildung auf den korrekten Sitz geachtet wird, desto tiefer geht der Bewegungsablauf ins Unterbewusstsein über, sodass auch höhere Sprünge kein Problem darstellen.

Abwechslung zur Motivation

Gerade zu Anfang sollte der Springunterricht regelmäßig mindestens einmal die Woche stattfinden, damit die neuen Aufgaben sich festigen können. Damit der Unterricht nicht zu eintönig wird und Pferd und Reiter nicht die Motivation verlieren, kann auch zu Beginn schon Abwechslung ins Spiel gebracht werden. Christina Klein wechselt daher, wenn es wetterbedingt möglich ist, gerne von der Halle auf den Außenplatz. Viele Pferde sind hier wacher, sodass der Reiter den Galoppsprung neu einstellen muss. Auch die neuen Umstände, wie Spaziergänger, Vögel oder andere Umwelteinflüsse, verlangen Pferd und Reiter Konzentration ab. „Auch Ziele sind wichtig im Training.

Den kompletten Artikel finden Sie in der Mein Pferd September- Ausgabe.

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