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Forscher der Freien Universität Berlin haben eine Studie veröffentlicht, die Hautveränderungen und Augenprobleme bei Pferden beschreibt. Neun Pferde aus drei verschiedenen Ställen in Berlin und Brandenburg zeigten eine erhöhte Lichtempfindlichkeit (Photosensibilisierung), die krankhafte Veränderungen bei Haut und Augen zur Folge hatte, vor allem rund um die Nüstern. Eine solche primäre Lichtempfindlichkeit, also eine erhöhte Empfindlichkeit Licht gegenüber und einer daraus folgenden Hautreaktion, tritt bei Tieren nur auf, wenn sie phototoxische Verbindungen ansammeln, beispielsweise in Haut, Hornhaut oder Schleimhäuten nach dem Essen. Auslöser sind Pflanzen oder Chemikalien, die sie aufgenommen haben. In Europa sind die meisten Ausbrüche von Photosensibilisierung auf Johanniskraut zurückzuführen. Bei den neun Pferden aus Berlin und Brandenburg hingegen gehen die Forscher von Kontakt mit Pastinaken aus. Diese enthalten Furocumarine, die in Kontakt mit der ultravioletten Strahlung des Sonnenlichtes reaktive Substanzen produzieren. Diese können dann die Zellmembranen in Augen und Haut schädigen. Bindehautentzündungen, Krustenbildung, Hautrötung und Entzündungen der Augenlidränder waren bei den neun Pferden die Folge. Die Pastinake haben die Pferde über das Heu aufgenommen. Das liege daran, dass sich das Verhältnis von Gräsern und Pastinake zugunsten der Pastinake entwickelt habe. Die Forscher appellieren daher: „Die Aufnahme von Pastinaken (Pastinaca sativa) kann bei Pferden zu einer primären Photosensibilisierung mit Dermatitis und Augenverletzungen führen. In Zeiten extremen Wetters kann sich die botanische Zusammensetzung von Heu ändern, was zu großen Mengen an uncharakteristischen Pflanzen führt, die neue Probleme verursachen.“