Text: Alexandra Koch      Foto: Adobe Stock/ Anna Elizabeth

Zum einen ist es der Klimawandel, der dafür sorgt, dass in unseren Breiten immer neue Probleme durch eingewanderte Tier- und Pflanzenarten entstehen, zum anderen spielt natürlich auch die Globalisierung eine große Rolle

Eschen-Ahorn

Während vom Berg-Ahorn als Auslöser der gefürchteten Atypischen Weidemyopathie gesprochen wird, fristet der gleichermaßen be- kannte Überträger Eschen-Ahorn nicht selten sein Dasein eher im Dunkeln. Dabei gehören beide Arten nicht auf eine Pferdeweide. „Forscher stellten das pflanzliche Gift Hypoglycin A als Erkrankungsursache bei der Atypischen Weidemyopathie fest“, erläutert Dr. Enrica Zumnorde-Mertens. „Dieses ist in den Früchten und Samen von Eschen- und Berg-Ahorn enthalten.“

Die Weidemyopathie tritt saisonal, vor allem im Herbst und Winter, bei Weidepferden auf. Betroffen sind normalerweise mehrere, vor allem jüngere Pferde von Weidegruppen. Eine Erkrankung von älteren Pferden ist allerdings nicht ausgeschlossen.

Erkannt werden kann die Erkrankung durch eine Vielzahl von Symptomen, zu denen Fieber oder sehr niedrige Temperatur, ein steifer Gang, Muskelzittern, Schwanken, in späteren Stadien auch Fest- liegen und kolikartige Symptome sowie rotbrauner Urin. Die Erkrankung tritt meist plötzlich und ohne vorherige schleichende Symptome auf. In den meisten Fällen verläuft die Atypische Weidemyopathie nach wie vor tödlich. „Betroffene Pferde werden aufgestallt und mit einer Decke gewärmt. Jegliche Ursachen von Stress müssen vermieden wer- den“, so Dr. Zumnorde-Mertens. „Durch den Einsatz entzündungshemmender und schmerzstillender Medikamente versucht der Tierarzt, den Verlauf der Krankheit abzumildern. Auch wird dem Pferd durch eine Infusion Flüssigkeit zugeführt. Allerdings ist die Prognose in der Regel schlecht.“

Vorbeugende Maßnahmen gibt es einige: Im Herbst und im beginnenden Frühling sollte auf abgefressenen Weiden bzw. auf Weiden im Einzugsgebiet der Ahornbäume Raufutter zugefüttert werden, auch sollte man die Weidezeit dort auf ca. zwölf Stunden begrenzen. Wenn sich Eschen- oder Berg-Ahorn in der Nähe befindet, sollte er- wogen werden, die Zäune entsprechend zu versetzen. Allerdings kann der Samen bei Wind auch über weitere Strecken übertragen werden, sodass der Pferdehalter Ahorn- Arten auf der Reitanlage (oder angrenzend) immer prüfen sollte.

Riesen-Bärenklau – eine Zierpflanze wird invasiv

Im Grunde genommen hatte man die positiven Eigenschaften des Riesen-Bärenklaus im Sinne, als er zunächst als Zierpflanze in Europa heimisch und später sogar Imkern als Bienenweide empfohlen wurde. Unter- schätzt hatte man die invasive Verbreitung der Pflanze.

Der Riesen-Bärenklau kann eine Höhe von in der Regel zwei und im Extremfall bis zu vier Metern erreichen und ist durch sein mächtiges Aussehen auch nicht schwer zu erkennen. Der in allen Teilen der Pflanze enthaltene Saft besteht aus der Substanz Furanocumarine. Diese kann in Verbindung mit Sonnenlicht giftige Ausprägungen auf der Haut annehmen, sodass es zu Schwellungen oder sogar Brandblasen kommen kann. Diese Eigenschaft ist für Menschen und auch Pferde gefährlich.

Vor allem im Bereich der Nüstern können Pferde schwere Verbrennungen und Verätzungen durch Kontakt mit dem Riesenbärenklau erleiden. Der Weg zum Tierarzt sollte dann so schnell wie möglich erfolgen. Die betroffenen Stellen sollten sofort abgedeckt werden, da jeder Kontakt mit UV-Licht die Wirkung des Giftes er- höht. Bei großflächigen Verbrennungen kann der gesamte Organismus des Pferdes leiden (etwa durch Flüssigkeitsverlust, Fieber oder allergischem Schock).

Den kompletten Artikel finden Sie in der aktuellen Mein Pferd- Ausgabe. 

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