Text: Nora Dickmann      Foto: Adobe Stock/lichtreflexe

Homöopathie ist eine bewährte und anerkannte Heilmethode, auch wenn sie von einigen Menschen kritisiert wird. Wir geben eine erste Einführung in dieses Heilverfahren und stellen die kleine Stallapotheke vor

Nicht nur wir Menschen nutzen gerne alternative Heilmethoden wie die Homöopathie. Bei Pferden können diese sanften Heilmittel, die für nebenwirkungsfreie oder nebenwirkungsarme Arzneimittel stehen, ebenfalls angewendet werden. Homöopathisch arbeitende Therapeuten wählen diejenige Arznei aus, die dem individuellen Krankheitsgeschehen am ähnlichsten ist.

Vor allem in den letzten drei Jahrzehnten erfuhren die Naturheilverfahren einen regelrechten Aufschwung. Das zunehmende Interesse führt dazu, dass sich auch die Tiermedizin intensiver mit diesen Behandlungsmöglichkeiten beschäftigte. Auch wenn sich bei diesem Thema bekanntlich die Meinungen spalten, ist die Homöopathie ein genau definiertes anerkanntes medizinisches Therapieverfahren mit feststehenden Regeln und Gesetzen. Die Herstellung wurde vom Gesetzgeber im „Homöopathischen Arzneibuch“ (HAB) genau festgelegt. Vor allem zur Stärkung der Konstitution, der Regulation der allgemeinen körperlichen, geistigen und seelischen Verfassung, als Anschlussbehandlung nach einer medikamentösen Therapie oder als Behandlung bei chronischen Erkrankungen ist die Homöopathie beim Pferd besonders gut geeignet.

Ansätze bereits in der Antike

Ansätze der Homöopathie finden sich bis in die Antike zurück. Aber erst Samuel Hahnemann (1755–1843), Arzt und Apotheker, untersuchte das Phänomen, aus dem er das Ähnlichkeitsprinzip ableitete, welches der homöopathischen Lehre zugrunde liegt. Die Homöopathie gehört zu den Regulationstherapien. Ziel ist es, die Selbstheilungskräfte des Organismus zu aktivieren und das natürliche Gleichgewicht von Körper und Seele wieder herzustellen. Homöopathische Arzneimittel werden nach der Ähnlichkeitsregel verordnet. Das bedeutet in der Praxis, dass nach dieser Regelung eine Arznei in ganz geringer Konzentration verordnet wird, die in hoher Konzentration ein ähnliches Leiden bei einem Gesunden verursachen würden. Dies stellte Hahnemann auch während seiner Untersuchungen fest, zumindest bei den Symptomen, die sich durch Beobachtung feststellen lassen. Beschreibungen von subjektiven Empfindungen sind natürlich dem Menschen vorbehalten.

Tierhomöopathie – Behandlung beim Pferd

Homöopathische Arzneimittel werden oftmals bei chronischen Problemen, etwa degenerative Gelenkserkrankungen wie Arthrose beim älteren Pferd, täglich verabreicht. Dies geschieht oftmals auch über einen längeren Zeitraum. So erfahren diese Pferde noch etwas mehr Lebensqualität. Aber auch bei psychischen Problemen, wie Stress oder Unverträglichkeiten, werden in der Pferdehomöopathie Hochpotenzen verabreicht. Konstitutionsmittel hingegen entsprechen dem Tier als Ganzes. Dadurch deckt dieses Mittel sowohl die psychischen als auch die physischen Charakteristika ab. Hier zielt die Wirkung des homöopathischen Mittels auf Körper, Geist und Seele ab. Deshalb gilt sie auch als tiefgreifende und kraftvolle Methode, um Krankheiten zu behandeln. Aber Achtung: Diese Methode darf nur von einem sehr erfahrenen Homöopathen angewendet werden, sie erfordert äußerste Achtsamkeit und eine gute Beobachtungsgabe. Grundsätzlich gilt: Die homöopathische Arznei sollte in angemessener Stärke zur Schwere der Erkrankung und der Reaktion des Patienten ausgewählt werden. Grundsätzlich bestimmen dabei der individuelle Verlauf der Erkrankung und der einzelne Patient über Art und Umfang der Dosierung. Um genau abzuklären, welches Mittel das richtige ist, sollte am besten immer ein ausgebildeter Homöopath um Rat gefragt werden.

Den ganzen Artikel finden Sie in der Juni-Ausgabe der Mein Pferd.

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