Text: Nora Dickmann      Foto: Shutterstock Images

Den Reitsport aufgeben, weil man auf einmal allergisch auf das Tier reagiert? Unvorstellbar für die meisten von uns. Aber muss die Diagnose „Pferdeallergie“ immer das Ende der Reitkarriere sein? Das Curly Horse ist beispielsweise eine echte Wohltat für Allergiker

Ein Pferd nach dem Koppelgang zu putzen kann für Allergiker zu einer echten Herausforderung werden. Gerade dann, wenn sich das Tier vorher schön im staubigen Sand gewälzt hat. Immer mehr Menschen leiden nämlich unter einer Pferdeallergie. Im Vergleich zu einer Katzen- oder Meerschweinchenallergie kommt das zwar seltener vor, kann aber beispielsweise durch eine Kreuzreaktion einer bereits vorhandenen Allergie ausgelöst werden. Mittlerweile gibt es einige Methoden, sich dagegen zu wehren um das Reiten nicht aufgeben zu müssen.

Symptome der Allergie

Die Symptome einer Pferdeallergie ähneln denen anderer Tierallergien. Typische Beschwerden sind Niesen und Schnupfen, Husten, tränende Augen oder auch Hautirritationen. Die Pferdeallergie zählt zudem zu den Inhalationsallergien, das heißt, dass sie besonders die Schleimhäute der Atemwege und die Bindehaut der Augen betrifft. Kein Wunder also, dass manche Reiter gerötete Augen haben und man meinen könnte, sie hätten gerade etwas sehr Trauriges erlebt und viel geweint. Je nachdem, wie allergisch man reagiert, kann sogar die Haut extrem anschwellen oder gar Atemnot auftreten.

Bei Kindern kann sich diese Unverträglichkeit über einen längeren Zeitraum hinweg entwickeln, teilweise auch mit der Zeit verstärken.

Diagnose Pferdeallergie

Die Bezeichnung „Pferdehaarallergie“ ist streng genommen irreführend, da die Pferdeallergie nicht durch Tierhaare ausgelöst wird, sondern durch spezielle Eiweiße, die sich in Speichel, Hautschuppen, Kot und Urin des Pferdes befinden. Diese Allergene gelangen in die Luft. Das bedeutet, dass die betroffene Person nicht einmal in Berührung mit dem Tier kommen muss, um eine allergische Reaktion zu zeigen. Es genügt, wenn diese Allergene sich in der Kleidung des Partners oder im Sofa verstecken. Durch die Einatmung der allergieauslösenden Eiweiße wird im menschlichen Körper eine Überreaktion des Immunsystems ausgelöst.

Um diese Allergie nachzuweisen, wird ein Haut- oder Pricktest durchgeführt. Dabei gibt der Haus- oder Facharzt für Allergien (Allergologe) verschiedene allergieauslösende Substanzen auf den Unterarm des Patienten. Durch das Anstechen mit einer Lanzette können die Allergene in die Haut eindringen. Ist man allergisch auf eines der Substrate, verändert sich die Haut an der betroffenen Stelle, beispielsweise durch eine Rötung oder ein Quaddelbildung.

Wie geht es weiter?

Wird die Diagnose Pferdeallergie gestellt, gibt es verschiedene Möglichkeiten, dagegen vorzugehen. Die beste Behandlungsmethode wäre es, den Kontakt zu den Tieren abzubrechen. Aber da dies für keinen waschechten Reiter infrage kommt, können Medikamente Abhilfe schaffen. Antihistaminika in Form von Tabletten, Sprays oder Tropfen können die Überreaktion des Immunsystems verhindern. Abschwellende Nasensprays und Cortison können auch eine Möglichkeit sein, die Allergie zu bekämpfen.

Weitere Informationen zum Thema „Pferdeallergie“ finden Sie in der Mein Pferd 03/2021.

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